Studium

Südkorea, Seoul - Hankuk University of Foreign Studies (HUFS)

Ein Auslandssemester in einer der wohl vielfältigsten Städte

Nina M., Leisure and Tourism Management, 5. Semester, Hankuk University of Foreign Studies (HUFS), Wintersemester 2021/22

Seit Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich gerne ein Semester in Seoul, Südkorea, studieren möchte. Nach etwas Recherche und auf Empfehlung einer Freundin habe ich mich dann entschlossen mich an der Hankuk University of Foreign Studies (HUFS) über AsiaExchange zu bewerben. Dadurch war der Bewerbungsprozess sehr einfach und es lief alles ohne Probleme. Zusätzlich konnte ich mich auch direkt über diese Bewerbung für einen Platz in dem HUFS Studentenwohnheim eintragen. Neben dem eigentlichen Uni Bewerbungsprozess sollte man sich auch rechtzeitig um das Visum kümmern! Der Ablauf war sehr einfach. Allerdings kann es etwas Zeit in Anspruch nehmen, weshalb eine frühe Beantragung empfehlenswert ist.

Des Weiteren musste ich mich auch mit den Corona Regulationen beschäftigen und meine Ankunft dementsprechend planen. Erfreulicherweise konnte ich vor meiner Abreise noch beide Corona Impfungen bekommen. Jedoch musste ich trotzdem 14 Tage in Quarantäne und zwei Tests machen, welche aber kostenlos waren. Quarantäne habe ich zusammen mit einer Freundin in einem airbnb in Hongdae, einem Stadtteil Seouls, verbracht. Kurz nach der Quarantäne konnten wir dann auch schon in unser Studentenwohnheim einziehen. Dank Insider Tipp einer Freundin, die bereits ein Semester an der HUFS studierte, konnten wir uns ein Zimmer im „International House C“ sichern, welches vom Standard deutlich komfortable war als die anderen Wohnheime, auch wenn es trotzdem ein paar Mängel hatte. Eine Freundin und ich teilten uns ein Zimmer, und Bad und Küche teilten wir uns noch mit einer weiteren Mitbewohnerin.

Bezüglich der Kurse, die man hier belegen kann, ist es wichtig zu sagen, dass es hier teilweise sehr schwierig ist in die gewünschten Kurse zu kommen. Eingetragen wird sich online auf einer „first come, first serve“ Basis und besonders Business Kurse sind heiß begehrt und oft sehr schnell voll. Deswegen ist es besonders wichtig genug Backup Kurse zu haben, falls man nicht direkt in alle gewünschten Kurse kommt. Wegen Corona waren alle meine fünf Kurse durchgehend online. Manche Professor*innen haben ihre Kurse komplett über hochgeladene Videos durchgeführt, andere durchgehend über Webex und andere abwechselnd. Bezüglich der Kurse ist es des Weiteren wichtig zu wissen, dass die Noten sich hier etwas anders zusammenstellen. Als erstes spielt hier die Anwesenheit eine wichtige Rolle und Abwesenheit wird meistens durch Punkteabzug bestraft. Die Endnote entsteht hier durch unterschiedliche Teilnoten. Meistens mindestens aus einem Midterm und Final Exam, wenn nicht sogar noch aus Hausarbeiten, Präsentationen, Essays, Weekly Assignments und Participation. Da die Endnote so aufgeteilt wird, ist es deswegen wichtig kontinuierlich den Stoff aufzuarbeiten, damit man den Überblick nicht verliert. Jedoch waren generell die Anforderungen meistens nicht sonderlich hoch. So lange man gut aufpasst, mitschreibt und nichts verpasst, sollte eigentlich alles auf eine gute Note zu laufen.

Nun genug zum Studieren. Wie ist es denn mit der Kultur, Sprache und der Freizeit? Ich konnte mich definitiv nicht beklagen, wenn es um meine Freizeit geht. Alle meine Kurse, die größtenteils über Livestreams liefen, hatte ich an zwei Tagen in der Woche. Dadurch hatte ich mehr als genug Zeit um Seoul und generell andere Teile Koreas zu erkunden. Außerhalb Seouls haben mir besonders Gyeongju und Jeju gefallen. Für das Erkunden Seouls würde ich auf jeden Fall die TMoneyCard ans Herz legen, welche im Grunde wie eine Oyster Card funktioniert und nicht nur in Seoul, sondern auch in vielen anderen Städten verwendbar ist. Kaufen kann man diese eigentlich in allen Convenience Stores oder in Läden wie Artbox. Zwei weitere Dinge, die mein Leben hier deutlich vereinfacht haben, sind eine koreanische Simkarte, zu Beginn durch Trazy dann über chingumobile, und ein Konto bei der DKB. Checkt auf jeden Fall, bevor ihr hierherkommt, ob eure Kreditkarte hier funktionieren würde!

Bezüglich der Sprache kann ich nur empfehlen die Basics zu lernen, da Englisch in vielen Situationen einen nur bedingt weiterbringt. Zumindest Hangul, das koreanische Alphabet, sollte man sich aneignen, da z.B. Menükarten usw. sehr oft nur auf Koreanisch dastehen und allein das Verstehen von Hangul schon weiterhelfen kann. Hier kann ich euch TalkToMeInKorean empfehlen, welche auf ihrer Website kostenlos Koreanisch Lektionen anbieten. Wenn es generell um die Kultur geht, gibt es viele Dinge, die sich im Vergleich zu Deutschland unterscheiden. Hier aber mal ein kleiner Schnelldurchlauf von ein paar wichtigen Aspekten im Alltag: Hände schütteln ist hier unüblich, anstelle verbeugt man sich leicht. Sowohl zum Begrüßen als auch zum Verabschieden. Wenn man etwas mit seiner Kreditkarte bezahlt, ist es sehr oft der Fall, dass man diese dem/der Verkäufer*in gibt. Wenn man Dinge höflich reichen/entgegennehmen will, stützt man den Arm, der z.B. die Kreditkarte gibt, mit der anderen Hand. Aufpassen beim Überqueren von Straßen und selbst Gehwegen! Taxis und Roller sind manchmal ziemlich schnell und unvorsichtig unterwegs. Und als letztes fällt mir noch ein: Drückt den Knopf an der Ampel nicht! Ampeln gehen hier überall automatisch. Der kleine Knopf ist für einen Notfallanruf da.

Das war es eigentlich so weit zu meinem Semester an der HUFS in Seoul. Ich habe meine Zeit hier wirklich genossen! Seoul hat super viel zu bieten und ist extrem abwechslungsreich. Von modernen, hippen Vierteln, zu historischen Ecken, zu wundervollen Parks und Bergen. Zwar kann die Uni mit den vielen Aufgaben manchmal etwas überwältigend sein, aber es ist alles immer noch gut machbar, solange man dran bleibt.