Studium

Spanien - Universitat Politècnica de València, Campus Gandía

Mein Auslandssemester 100 Meter vom Strand entfernt in Gandía

Christina M., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Universitat Politècnica de València, Sommersemester 2021

Bewerbung und Vorbereitungen für mein Auslandssemester

Im Dezember 2019 hatte für mich das Bewerbungsverfahren für mein Erasmusstipendium begonnen. Ich schickte meine Bewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben an das International Office der HOST. Im März 2020 erhielt ich dann meine Zusage für einen Studienplatz an der UPV am Campus de Gandía. Darüber war ich sehr erfreut, denn die UPV war mein Erstwunsch auf meiner Favoritenliste. Gandía stand bei mir vor Gran Canaria oder Teneriffa, da ich das „richtige“ spanische Leben auf dem Festland kennenlernen wollte mit vielen Möglichkeiten zum Reisen. Das mit dem Reisen hat dann leider doch nicht so gut funktioniert wie erhofft, aber dazu später mehr. Die Einschreibung an der UPV lief dann über die Plattform AIRE. Am Anfang war ich etwas überfordert, aber dann hat man doch schnell herausgefunden welches Dokument man wo hochladen musste. Schlussendlich hat alles gut geklappt und ich war im Januar 2021 offiziell an der UPV eingeschrieben. Die Wohnungssuche verlief auch reibungslos über die Agentur Europa Inmobiliaria Playa de Gandia. Mir wurde ein WG-Zimmer in einer Wohnung, die ich mir mit zwei anderen Studenten teilen konnte, zugeteilt.

Ankommen in Gandía

Am 05.02.2021 landete ich im Flughafen von Valencia. Von dort aus kann man mit der U-Bahn zur Station Xàtiva fahren und gelangt so zur Estación del Norte de Valencia.  Dort stieg ich in den Zug und fuhr eine Stunde bis Gandía, was auch die Endstation ist. Am Bahnhof von Gandía wurde ich dann von Sergio, dem Chef der Wohnungsagentur, abgeholt und zur Unterkunft gefahren.

Platja/Playa de Gandía

Die Stadt Gandía befindet sich eine Stunde mit dem Zug von Valencia entfernt. Sie ist zweigeteilt in den Stadtkern von Gandía, der mehr im bergigen Innenland liegt und Gandía Platja, was der Stadtteil direkt am Strand ist. Von Gandía Platja braucht man ungefähr 50 Minuten zu Fuß oder 10 Minuten mit dem Bus ins Zentrum. Meine Wohnung befand sich im Teil Platja de Gandía, nur 100 Meter vom Strand entfernt. So nah habe ich selbst in Stralsund nicht am Meer gewohnt. Der Campus von Gandía befindet sich zum Glück auch im Platja-Stadtteil. Zu Fuß war ich in 8 Minuten in der Uni.

Studieren in Gandía

Der Campus von Gandía ist eher klein, aber dafür übersichtlich. Es gibt zwei Hauptgebäude, eine Bibliothek, zwei Fitnessräume und eine Cafeteria mit Mensa. Die Unterrichtsräume, in denen ich war, sind für höchstens 50 Personen ausgelegt, dadurch sind es eher kleine Kurse. Die Professoren, die ich kennengelernt habe, sind alle nett und hilfsbereit den ausländischen Studenten gegenüber. Sie haben sich am ersten Tag alle mit ihrem Vornamen vorgestellt, da es in Spanien üblich ist die Lehrer und Professoren mit Vornamen anzusprechen. Das Studium hatte dort mehr schulischen Charakter. Es gab viele Hausaufgaben, Tests, Projekte und Anwesenheitspflicht. Anfangs hat mich das etwas überrascht, aber man kommt schnell rein und wenn man dranbleibt, übersteht man das Semester.  Ich hatte alle meine sechs Fächer auf Spanisch. Zu Beginn war das eine große Herausforderung für mich. Irgendwann hat es dann aber „klick“ gemacht und ich konnte dem Unterricht größtenteils folgen.

Leben in Gandía

Das Leben in Gandía war von Februar bis Mitte Mai sehr entspannt und fast schon ein bisschen langweilig. Das hing wahrscheinlich damit zusammen, dass es die Nebensaison ist und die Welt mit einer Pandemie zu kämpfen hatte. Aber das hatte auch einige Vorteile. Wir hatten den riesigen Strand von Gandía fast für uns ganz allein, die Einkaufsläden waren nie überfüllt und auf den Wanderrouten hat man selten jemanden getroffen. Am Anfang gab es ein paar Einschränkungen wie Ausgangssperren und Kontaktbegrenzungen, die das Studentenleben nicht wirklich in Fahrt gebracht haben. Trotzdem hatte ich viel Kontakt mit anderen Erasmusstudenten. Wir haben viel zusammen gekocht, Filmeabende gemacht oder sind einfach am Strand spazieren gegangen. Mitte Mai erwachte die Partyszene in Gandía dann. Seit März konnten wir wieder in Cafés und Restaurants gehen und ab Mai dann auch in Clubs und Bars.

Umherreisen in Spanien war am Anfang meines Erasmussemesters durch die Corona-Regeln leider nicht möglich. Dafür habe ich umso mehr von der Comunidad Valencia gesehen. Die gesamte Region ist wirklich sehr schön und bietet viele verschiedene Landschaften. Wenn man die Küste entlang in den Norden oder Süden fährt, trifft man auf viele schöne Orte mit den typischen spanischen weißen Häusern. Leider ist dafür ein Auto notwendig, da die Verkehrsanbindung nicht sehr ausgebaut ist. Daher kann ich es empfehlen, einfach ein Auto in Gandía zu mieten.

Meine Tipps:

  • warme Kleidung für die Wintermonate mitbringen (Häuser sind nicht isoliert und haben keine Heizung)
  • am Unterricht dranbleiben und Aufgaben machen (alles zählt in die Endnote rein)
  • Paella essen im Casa Julia
  • Churros in der Churrería am Hafen essen
  • Ein Auto mieten und einen Roadtrip nach Alicante machen (auf dem Weg in verschiedenen Orten anhalten)
  • Den Sonnenaufgang am Strand ansehen
  • Die Atmosphäre in den Strandbars genießen
  • Die Höhle Cava Tallada erkunden
  • Horchata bestellen und entscheiden, ob es einem schmeckt oder nicht
  • Agua de Valencia trinken
  • Die Experience in vollen Zügen genießen, es ist schnell wieder vorbei

Fazit:

Trotz der schwierigen weltweiten Situation, die von Februar bis Juni 2021 herrschte, hatte ich eine sehr schöne Zeit in Gandía. Das Leben zwischen Palmen und Bergen habe ich sehr genossen. Die Zeit von Mai bis zu meiner Abreise war am spannendsten, da wir wieder richtig feiern und das Nachtleben ausleben konnten. Die Leute dort sind sehr herzlich und hilfsbereit. Ich hatte keine Probleme in der Uni und würde es jedem weiterempfehlen das Erasmussemester in Gandía an der UPV zu verbringen.