Praktika

Schweden, Göteborg - Nakdcom One World AB

Fika und Casual Friday – Das ist entspanntes Arbeiten in Schweden

Hannah R., International Management Studies, 7. Semester, Hochschule Stralsund, Nakdcom One World AB, Göteborg, Schweden, Wintersemester 2021/22

Eine Auslandserfahrung während des Studiums zu machen ist eine der besten Methoden, um das Selbstvertrauen zu stärken, interkulturelle Kompetenzen zu fördern und neue Kontakte zu knüpfen. Somit war ich sehr froh, dass eine Voraussetzung meines Studiengangs war, ein Praktikum im Ausland auszuführen.

Am 01. Oktober 2021 begann ich mein fünf-monatiges Praktikum bei dem schwedischen Modeunternehmen NA-KD in Göteborg. Dort habe ich im Marketing-Department in der Influencer Marketing Abteilung, speziell im DACH Team gearbeitet, welches für das Influencer Marketing in der Region Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig ist.

Hinweise zur Praktikumssuche

Wie wahrscheinlich allgemein bekannt, ist die Praktikumssuche ein langwieriger und aufwändiger Prozess. Ich habe fünf Monate vor Beginn meines Praktikums angefangen mich zu informieren und nach Stellen zu suchen.

Zu Beginn habe ich probiert über Portale, die Stellen in verschiedenen Unternehmen ausstellen, ein passendes Praktikum zu finden, jedoch war ich hier nicht sonderlich erfolgreich oder habe oft auch keine für mich passende Stelle gefunden. Somit habe ich versucht die Suche ein wenig individueller zu gestalten. Erst musste ich mir klarmachen in welche Branche ich am liebsten gehen würde. Da ich schon immer sehr Mode interessiert bin und auch davon träume später einmal in der Modeindustrie zu arbeiten habe ich mich dann auf Unternehmen innerhalb dieser Branche konzentriert. Ich habe angefangen innerhalb verschiedener europäischer Länder nach Mode Unternehmen zu suchen Um dann zu gucken ob diese Praktikumsplätze anbieten. Da ich wusste das ich gerne ins Marketing gehen würde habe ich mich hauptsächlich auf solche Stellen beworben habe aber andere Position innerhalb des Managements, Human Resources oder Public Relations nicht ausgeschlossen. Ich habe auch viele Initiativbewerbungen an Unternehmen geschickt, die zwar keine Stelle ausgeschrieben hatten, aber mich trotzdem sehr interessiert haben. Nach ungefähr 40 versendeten Bewerbung habe ich endlich eine Rückmeldung von NA-KD bekommen.

Bewerbungsprozess

Ich habe mich sehr über die Einladung für ein Bewerbungsgespräch gefreut, da mich das Unternehmen sehr fasziniert hat und Schweden auch eines meiner Favoriten Länder war. Folglich hatte ich ein erstes Bewerbungsgespräch mit einer HR-Managerin. Das Gespräch verlief sehr gut und mir wurden ein paar Fragen gestellt zu meiner Motivation und meinem Hintergrund. Ein paar Tage nach dem Gespräch bekam ich eine weitere Einladung zu einem zweiten Gespräch, zu welchem nun auch meine zukünftige Vorgesetzte eingeladen war. Nachdem ich dann einige Tage später die Annahme für ein Praktikum bekam, hatte ich nur noch ein weiteres kleines Gespräch, um Kleinigkeiten zu dem Vertrag zu klären.

Vorbereitung

Zur Vorbereitung einige Reiseführer angeschaut und mir ein paar schwedische YouTuber rausgesucht, um ein wenig mehr über das Land zu erfahren. Dadurch dass in Schweden fast jeder perfekt englisch sprechen kann habe ich mir keine Sorgen wegen Verständnis Problem gemacht, trotzdem habe ich über eine App versucht mir ein paar Grundkenntnisse der schwedischen Sprache anzueignen, welches mir sehr leicht fiel da ich durch meinen Studiengang schon ein wenig Norwegisch konnte.

Natürlich gehörte zu der Vorbereitung auch das Buchen der Flugtickets und die Suche nach einer Wohnung wobei mir das Unternehmen geholfen hat.

Kultur

Die ersten Kontakte, die ich knüpfte, waren mit Kollegen aus dem Unternehmen, welche ich alle als sehr hilfsbereit und offen kennen lernte. Ich wurde sofort sehr herzlich willkommen geheißen und in das Team aufgenommen.

Sehr schnell wurden mir einige wichtige Bräuche Schwedens gezeigt, sowie typisches schwedisches Essen oder die Kaffeezeit ‚Fika‘. Eine Fika wurde bei uns immer innerhalb des Teams oder des ganzen Departments gehalten, wenn man einfach mal eine Pause brauchte oder quatschen wollte. Somit holte sich jeder etwas zu trinken, einen Kaffee oder für Schweden sehr typisch einen Energy Drink, und etwas kleines zu Essen wie Zimtschnecken oder anderes Gebäck.

Nicht nur von den Pausen unterscheidet sich das schwedische Arbeitsleben von dem deutschen, sondern auch vom Kleidungsstil, denn hier ist Casual Friday jeden Tag angesagt.

Praktikum

Mein Alltag innerhalb des Unternehmens gestaltete sich sehr spannend. Leider musste ich die gesamte Zeit im Homeoffice arbeiten, was mir jedoch sehr leicht fiel, da die Kommunikation innerhalb des Teams sehr gut und transparent war.

Zu meinen Hauptaufgaben innerhalb des Influencer Marketings gehörte das Anschreiben potenzieller neuer Kandidaten, die Absprache über die Konditionen der Zusammenarbeit und die anschließende Überprüfung der Einhaltung der Vorgaben. Zusätzlich habe ich mehrere Analysetools und Dienstprogramme kennengelernt, die innerhalb der Akquise von Influencern behilflich sind.

Zweimal wöchentlich hatten wir Meetings innerhalb des Departments und einmal wöchentlich auch ein Meeting innerhalb meines Teams, um sich auszutauschen und über Updates zu informieren. Zudem hatte ich auch wöchentliche 121 Meetings mit meiner Vorgesetzten und auch meinem Buddy um Fragen stellen und Feedback geben zu können.

Freizeit

In meiner Freizeit habe ich sehr gerne die wunderschöne Stadt Göteborg erkundet und das umliegende Land besichtigt. Sonders gut gefallen hat mir der Stadtteil Haga mit seinen kleinen Cafés und Boutiquen. Hier habe ich mich häufig mit Kollegen getroffen, um gemeinsam im Home-Office zu arbeiten. Auch shoppen gehen kann man in Göteborg sehr gut da es eine große Auswahl gibt und vieles angeboten wird was man in Deutschland so nicht finden würde.

Abends ist man oft mit Kollegen ausgegangen, da Göteborg auch ein vielfältiges Bar Angebot hat. Zum Beispiel wurden Kollegen, welche das Unternehmen verließen, immer mit einem Abend voller gutem Essen, Trinken und Spielen verabschiedet.

Ein besonderer Abend waren die NA-KD Awards. Hierzu gab es eine große Party, veranstaltet von dem Unternehmen, bei der alle teilgenommen haben und Preise verliehen wurden, für Kollegen, die in diesem Jahr besonders hervorstachen.

Im Großen und Ganzen kann ich ein Praktikum in Schweden und insbesondere bei NA-KD sehr empfehlen! Zudem hat mir die Unterstützung durch Erasmus plus auch sehr geholfen und würde jedem Studierenden empfehlen an diesem Programm teilzunehmen!