Studium

Schweden - Högskolan Dalarna

1. Mai mit Schnee

Judith R., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Schweden, Högskolan Dalarna in Borlänge, Sommersemester 2023

Bewerbungsprozess & Vorbereitung

Der Bewerbungsprozess sowohl bei der Hochschule in Stralsund, als auch an der Högskolan Dalarna liefen problemlos und einfach ab. Um sich bei den Kursen anzumelden, musste man die landesweite Webseite universityadmission.se nutzen, was ab September/Oktober 2022 möglich war und hat anschließend seinen Letter of Acceptance bekommen.

Als weitere Vorbereitung musste ich mir noch gute Winterkleidung besorgen, was auch dringend nötig war.

Für meine Anreise habe ich den Zug gewählt und die Strecke in zwei Etappen aufgeteilt (Stralsund - Kopenhagen, Kopenhagen - Borlänge), was an zwei Tagen jeweils acht Stunden Zugfahrt hieß. Dadurch, dass ich den Zug gewählt hatte, konnte ich auch noch eine weitere Förderung durch Erasmus Green bekommen.

Wohnungssuche & Unterkunft

Die Wohnungssuche ist in Borlänge recht einfach, da es mehrere Studentenwohnheime gibt, die von dem Unternehmen Tunabyggen betrieben werden. Man sollte sich möglichst früh auf deren Webseite anmelden, da man mit jedem Tag, den man angemeldet ist, Punkte sammelt, die bei der Zimmervergabe einberechnet werden. Ich konnte mich ab Mitte Dezember gezielt online auf Zimmer bewerben. Diese variieren in Größe und Anzahl an Mitbewohnern. Es gibt drei verschiedene Standorte, Locus, das Hauptwohnheim, Kornstigen 23, ein Gebäude direkt daneben, und Mångatan etwas weiter weg und ruhiger.

Ich habe ein recht kleines Zimmer in einer 3er-WG in Kornstigen 23 bekommen. Es war preislich gesehen recht günstig mit ca. 250 € und man kann alle Angebote, wie Fitnessraum, Waschmaschinen, Sauna und Lernräume, die sich im Locus befinden, kostenfrei nutzen.

Mir gefiel die Wohnung, da ich mir im Vergleich zum Hauptwohnheim nur mit zwei anderen und nicht mit sechs anderen eine Küche teilen musste, allerdings ist man im Locus direkt im Geschehen, was Vor- oder Nachteil sein kann.

Universität und Studium

In Schweden ist das Semester in zwei Hälften aufgeteilt und man hat pro Semesterhälfte jeweils zwei Kurse. Die Universität ist nur 10 Minuten zu Fuß vom Locus und Kornstigen 23 entfernt. In meiner ganzen Zeit habe ich allerdings nur wenig Zeit in der Uni verbracht, da ich maximal drei Veranstaltungen in der Woche hatte, von denen viele online stattfanden. Neben normalen Vorlesungen gab es auch Tutorien und Seminare. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist größtenteils nicht verpflichtend. Obwohl ich immer wieder Abgaben während des Semesters und Prüfungen am Ende der Semesterhälften hatte, war der Arbeitsaufwand deutlich geringer als in Stralsund.

Alltag und Freizeit

Borlänge selbst bietet bis auf ein Shopping Zentrum nicht sehr viel, sodass ich meine freien Tage oft genutzt habe, um verschiedene Ausflüge und kleinere Reisen zu unternehmen, beispielsweise nach Göteborg, Kopenhagen, Stockholm, Oslo und in andere kleinere Städte.

Durch die gute Verkehrsanbindung gibt es auch häufige Verbindungen in diese Städte, auch wenn man oft mehr Zeit für lange, aber sehr schöne Zugfahrten einplanen muss.

Dennoch ist es vom Vorteil mit dem eigenen Auto anzureisen, vor allem wenn man nicht nur in Städte möchte, sondern auch die Natur kennenlernen möchte.

Da der Winter in Schweden lang anhält und es bis Anfang Mai noch geschneit hatte, konnte ich auch mehrere Wintersportarten ausprobieren und ich kann empfehlen in ein Paar Schlittschuhe zu investieren.

Von der Uni wurden nur vereinzelt Ausflüge (z. B. eine Wanderung mit Guide), aber leider kein regelmäßiges Sport- oder Vereinsangebot wie an unserer Hochschule.

Sprache und Menschen

Durch das Studentenwohnheim lernt man sehr schnell Menschen kennen. Allerdings sind es fast nur Erasmus-Studierende, von denen der größte Teil aus Frankreich kam. Schwedische Studierende wohnen fast gar nicht im Wohnheim und auch in den Kursen sind fast nur internationale Studierende, sodass man kaum Kontakt zu Einheimischen bekommt. Deshalb ist es auch schwer, Schwedisch, außerhalb von alltäglichen Situationen wie beim Einkaufen, zu verwenden. Letztendlich habe ich mein Französisch wahrscheinlich mehr verbessert als mein Schwedisch.

Fazit

Ich hatte eine schöne Zeit in Schweden und würde es jederzeit wieder als Zielland wählen, jedoch würde ich mich für eine andere Stadt entscheiden, da Borlänge zwar ein guter Startpunkt für Ausflüge ist, aber selbst nicht viel zu bieten hat und ich während meiner Zeit deutlich schönere (Universitäts-)Städte kennengelernt habe.