Studium

Spanien - Iriarte Centro Universitario

Erfahrungsbericht

Emma P., Leisure and Tourism Management, 5. Semester, Spanien, Teneriffa, Iriarte Centro Universitario, Wintersemester 2023/24

Vorbereitung und Bewerbung

Die Idee mein Auslandssemester auf Teneriffa zu absolvieren war eher spontan als geplant, was merkwürdig klingen mag aber sich bisher zu einem meiner besten Erlebnisse meines Lebens entwickelt hat und ich die Erfahrung nicht eintauschen möchte. Denn anders als viele andere, hatte ich es vorher nicht in Erwägung gezogen in Teneriffa zu studieren, sondern hatte mich für eine Partneruniversität in Izmir entschieden und bereits auch angefangen mein Semester dort zu planen. Jedoch gab es Komplikationen und mir wurde davon abgeraten mein Semester dort zu machen. Da ich dennoch den großen Wunsch hatte im Ausland weiter zu studieren wurde mir netterweise Angeboten den Mobilitätsort umzuändern und ich entschied mich, mehr nach meinem Bauchgefühl als intensiver Überlegung, den Restplatz in der Iriarte in Puerto de La Cruz, Teneriffa zu wählen. Allerdings schaute ich mir vor der schnellen Entscheidung die Kursbeschreibungen und die Insel an und alles schien zu passen. Trotz der spontanen Entscheidung waren die Organisation und der Bewerbungsprozess mit der Iriarte sehr einfach und angenehm. Vor allem die schnelle und freundliche Kommunikation mit der Koordinatorin der Iriarte vereinfachte mir die schnelle Organisation des Semesters und in weniger als einer Woche, hatte ich von Seiten der Partneruniversität alle wichtigen Informationen über meine Kurse und es war auch kein Problem mich zu bewerben. Außerdem musste ich mich nicht um eine zusätzliche Auslandsversicherung kümmern und auch nicht um ein Visum.

Für die Vorbereitung auf ein Auslandssemester auf Teneriffa würde ich auf jeden Fall empfehlen, sich vorher ein wenig mit der Sprache auseinanderzusetzen, da man mit Englisch nicht immer weiterkommt und daher ein gewisses Spanischverständnis von Vorteil ist. Ich hatte vorher bereits das B1 Level durch das Spanisch an der HOST erreicht, ohne welches ich definitiv größere Probleme gehabt hätte.

Wohnungssuche und Unterkunft

Durch einen Tipp wurde mir für die Wohnungssuche „Idealista“ empfohlen, eine Website, wo verschiedene Unterkünfte angeboten werden, was ich durchaus weiterempfehlen würde und worüber ich auch meine Unterkunft gefunden habe. Allerdings entschied ich mich auf den Rat einer kanarischen Freundin dazu, nicht in Puerto de La Cruz zu wohnen, wo sich die Iriarte befindet, sondern in San Cristóbal de La Laguna, wo deutlich mehr Studenten leben, da dort die große Universität ist. Ich bereue diese Entscheidung nicht, da ich dadurch die Möglichkeit hatte noch mehr Studenten kennenzulernen, da die Iriarte eine sehr kleine Universität ist, allerdings muss man hier eine tägliche Busfahrt von ungefähr 25 Minuten einplanen. Auch die Mietpreise waren deutlich geringer als in Puerto de La Cruz.

Kultur und Umgebung

Ich war von der Vielseitigkeit Teneriffas sehr überrascht und begeistert, da man landschaftlich, aber auch kulturell auf Diversitäten trifft. Auf Teneriffa gibt es natürliche und ruhige bis sehr touristische Strände, felsige und sandige Strände, Berge und Wälder und traditionellere Dörfer und modernere Städte. Manchmal musste man sich nur ein paar Kilometer an einen anderen Ort begeben aber ist auf ganz unterschiedliche Menschen und Aussichten gestoßen.

Kulturell gibt es sehr viele Unterschiede zu Deutschland und auch sicherlich zu dem Festland in Spanien, da die meisten Kanarier, wie mir sehr häufig erklärt wurde, Süd-oder mittelamerikanische Wurzeln haben und es in der Vergangenheit große Einwanderungswellen gab. Allerdings gibt es auch viele Deutsche oder Italiener, die nach Teneriffa auswandern. Die Mentalität hat sich sehr zu Deutschland unterschieden und alles war deutlich lockerer und entspannter. Ich hatte die Erfahrung, dass wenn man sich bemüht spanisch zu sprechen, es sehr einfach ist Freunde zu finden, denn die Menschen sind sehr offen und interessiert.

Studieren und die Universität

In der Art der Vorlesungen und dem Aufbau des Studiums gibt es einige Unterschiede im Gegensatz zur HOST oder generell zu Deutschland, denn zum einen haben viele Dozenten ein deutlich engeres oder fast schon freundschaftliches Verhältnis zu den Studenten und somit ist es auch üblich, dass man diese mit dem Vornamen anspricht. Dennoch bedeutet dies nicht, dass ein Semester oder ein Kurs dort weniger Arbeitsaufwand erfordern. Normalerweise ist es üblich, dass sich die Endnote aus mindestens zwei Examen, mehreren kleineren Abgaben und häufig noch einer größeren Abgabe, die einen Umfang einer Hausarbeit haben kann. Auch besteht eine Anwesenheitspflicht, was ich aus dem Studium vorher nicht kannte. Das hatte aber auch den Vorteil, dass man eine größere Chance hatte am Ende den Kurs zu bestehen, da das Exam am Ende natürlich nicht so hoch gewertet wurde. Bei Problemen konnte man sich an die Koordinatorin wenden, die immer nach einer Lösung gesucht hat und sich sehr bemüht einem zu helfen. Generell ist die Atmosphäre am Campus sehr freundlich und in den Pausen ist es üblich sich mit anderen Studenten oder auch Dozenten auszutauschen und in der Cafeteria zu sitzen. Der Campus ist sehr klein, da man in Präsenz ausschließlich nur Tourismus studieren kann und es gibt insgesamt vier verschiedene Jahrgänge. Die Kurse finden nur montags bis donnerstags statt und auch immer nur von 9 bis 13 Uhr, wodurch man ziemlich viel Freizeit hat und der Freitag ist dafür gedacht an Aufgaben oder Abgaben zu arbeiten. Natürlich konnte man sich das selber zeitlich einplanen, weshalb die Gestaltung der Freizeit sehr individuell und flexibel war.

Freizeit und Alltag

Durch die bereits erwähnte Diversität der Landschaft bietet Teneriffa Möglichkeiten für viele Sportarten. Beispielsweise habe ich viel Zeit mit Wandern verbracht, allerdings kann man auch sehr gut surfen lernen oder klettern und noch vieles mehr. Außerdem wird es nie langweilig, denn man kann viele Verschiedene Orte entdecken und durch den warmen und milden Winter konnte man das ganze Jahr über Strände besuchen und sich draußen Aufhalten.

Fazit

Zusammengefasst bin ich sehr dankbar und glücklich, dass ich die Erfahrung machen durfte auf Teneriffa zu studieren und würde es allen Leuten weiterempfehlen, die gerne ihr Spanisch verbessern und eine andere Kultur kennen lernen wollen. Mir hat es sehr gefallen das Leben auf Teneriffa und die kanarische Kultur kennen zu lernen und ich kann es kaum erwarten dahin zurückzukehren. Besonders die Mentalität und die Offenheit der Gesellschaft werde ich sehr vermissen.