Studium

Peru - Universidad San Ignacio de Loyola

Erfahrungsbericht

Lena W., Leisure and Tourism Management, 5. Fachsemester, Universidad San Ignacio de Loyola, Lima, Peru, Wintersemester 2023

Vorbereitungen

Als es hieß, wohin soll es im Auslandssemester gehen, wusste ich sofort, ich möchte außerhalb von Europa in einem spanisch sprachigen Land studieren. Dementsprechend habe ich dann begonnen mich zu informieren, welche Partneruniversitäten die HOST in Südamerika hat. Meine Wahl fiel dann auf Lima, Peru, aus mehreren Gründen, wie z.B. Großstadt am Meer oder der „besten cuisine“ der Welt.

Nach der erfolgreichen Bewerbung hieß es dann Wohnungssuche. Das International Office der USIL hat dabei geholfen, jedoch würde ich empfehlen, sucht euch für die ersten zwei , drei Wochen ein Airbnb in den Bezirken Barranco, Miraflores oder San Isidro, bewerbt euch dann auf Facebook bei Seiten wie „Looking for Roomies Lima“, und schaut euch die Wohnungen dann vor Ort an und entscheidet da. Wohnungsbesichtigungen in Lima gehen sehr einfach, schnell und unkompliziert.

Nachdem alles für die Ankunft in Peru vorbereitet war, Flug gebucht, Unterkunft, Krankenversicherung, Sprach-Einstufungstest, etc…. blieb nur noch die Auswahl der Fächer übrig.

Bei mir hat das Einschreiben der Kurse leider nicht direkt funktioniert, aber das IO der USIL hatte mich über ein Zoom Meeting in meine Kurse eingeschrieben, und auch vor Ort in Lima war das IO allgemein immer sehr hilfsbereit bei jeglichen Fragen.

Studium und Uni-Alltag

Wenn ich mein Studium in Lima in drei Worten beschreiben müsste, dann wären diese ganz klar: Gruppenarbeit, Präsentationen & Tests.

Im Allgemeinen lässt sich der Uni-Alltag kaum vergleichen mit dem an der HOST in Stralsund. Meine Kurse fanden überwiegend online statt und ich hatte von Montag bis Donnerstag Uni. Allerdings gab es auch viele Studenten, die samstags Vorlesungen hatten oder freitags Abend um 22 Uhr.

Die Vorlesungen selbst waren relativ entspannt. Das Verhältnis der Profs und Studenten ist sehr freundschaftlich und locker, außerdem waren die meisten Kurse inhaltlich eher weniger anspruchsvoll für deutsche Studierende. Was aber anspruchsvoll war, sind die vielen Tests und Präsentationen. Ich hatte in jedem Kurs, den ich belegt habe, mindestens einen Test, eine Präsentation oder beides mindestens einmal in der Woche. Das war in den englischsprachigen Kursen relativ einfach, aber in den spanischsprachigen Kursen deutlich schwerer, gerade die Präsentationen.

Im Großen und Ganzen konnte man damit aber seine Punkte für sein Fach schon vor der Abschlussprüfung sammeln. Dadurch konnte man den Kurs leichter bestehen. Die End-prüfung wird weniger gewichtet, wodurch man kaum den vergleichbaren Stress der Prüfungsphase in Stralsund hat. Jedoch hat man während des Semesters eine deutlich höhere workload, welche aber eben weniger anspruchsvoll ist.

Die größte Hürde dabei ist das Zeitmanagement. Denn man möchte selbstverständlich in seinem Auslandssemester ja auch das Ausland erleben und nicht nur das Semester.

Freizeit in Lima

In Lima wohnen rund 11 Millionen Menschen, demensprechend ist die Hauptstadt Perus eine echte Großstadt. Das merkt man direkt, wenn man landet, anhand des Verkehrs. Was auf Google Maps in Deutschland nach einer Strecke von 20 Minuten aussieht, dauert in Lima gut und gerne 1 Stunde. Der Verkehr ist unfassbar doll, es gibt viele Unfälle und du siehst kaum ein Auto ohne Kratzer.

Ansonsten ist Lima aber auch eine Hochburg des Surfens. Direkt am Strand von Barranco und Miraflores befinden sich zahlreiche Surfschulen. Hier bekommst du bereits für 80 Soles (ungefähr 20€) eine Surfstunde mit Lehrer, Board und Wetsuit. Gerade für Beginner bietet sich der Makaha Beach an und ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen.

Wofür ist Peru bekannt? Richtig, für den Machu Picchu und der „besten Küche der Welt“. In Lima gibt es zahlreiche Restaurants, Streetfood und Foodtrucks, man kann jeden Tag woanders essen und etwas Neues probieren. Vor allem in Barranco befindet sich das Restaurant „Central“, welches das beste Restaurant der Welt sein soll.

Traditionell peruanisches Essen ist „Ceviche“, „Lomo Saltado“ und „Cui“ (Meerschweinchen) und das beste Getränk ist der „Pisco Sour“. Ich muss allerdings zugeben, nach einem Semester in Peru, habe ich schon sehr gute deutsche Backwaren und Feta Käse vermisst.

Neben guter Speisen bietet Lima auch eine riesige Partyszene. Besonders viele Nachtclubs und Bars sind in Miraflores und Barranco. Die Peruaner lieben Salsa, weshalb du damit rechnen musst, immer und überall zu einem Tanz aufgefordert zu werden. In den meisten Clubs läuft Reaggeton- Musik, aber wer mag, findet auch feinsten Techno. Einen Club wie die Werke am Hafen, werdet ihr allerdings nicht finden.

Für diejenigen, die ungern Surfen, verschiedenes Essen ausprobieren oder feiern gehen, bietet Lima auch zahlreiche Parks für Spaziergänge. Da Lima selbst eher von Wüstensand umrandet ist, hat die Stadt gerade in den touristischen Vierteln schöne Grünflächen angelegt. An sonnigen Tagen lässt es sich sehr schön an der Promenade mit einem Kaffee spazieren gehen.

Viva el Perú

Peru ist ein unheimlich vielfältiges Land, egal ob kulturell, kulinarisch oder landschaftlich.

In Peru findet man nahezu alles, von Pazifikküste über Wüste in den Jungel bis hin zu den Anden.

Lima ist eine beeindruckende Großstadt, jedoch hat Peru wirklich deutlich mehr zu bieten als das. Selbstverständlich, den Machu Picchu in den Anden in Cusco. Mit dem Titel als eines der 7. Weltwunder ein absoluter Must-See. Wer Zeit und Geld hat, sollte den fünftägigen Salkantay Trek über die alten Inka Trails hoch zum Machu Picchu machen.

Cusco als Stadt allein ist ein interessantes Reiseziel, denn es ist mit Abstand die kulturell vielfältigste Stadt Perus.

Wer wandern liebt, findet unzählige Möglichkeiten in den Anden von Peru, unter anderem in Arequipa oder in Huaraz.

Außerdem sehr zu empfehlen ist der Amazonas Regenwald. Im Nord-Osten befindet sich die Stadt Iquitos in der es neben tausenden TucTucs auch die Möglichkeit gibt, den Amazonas Regenwald zu besuchen. Dort kann man Piranhas fischen, Affen streicheln, im Amazonas schwimmen, auf Nachtwanderung zur Tierbeobachtung gehen oder einfach über die Heilkunde der Schamanen mit Hilfe der „Pachamama“ lernen.

Weitere Reiseziele, die auf der Liste in Peru stehen sollten, sind Paracas und Ica, wo man unteranderem die Nazca-Linien bewundern, aber auch ein Pisco Tasting machen kann. Pisco ist ein Wein-Schnaps, der nur in der Region Ica in Pisco gemacht werden kann.

Zuletzt, wer einen Strandurlaub haben möchte, der sollte im Norden Perus am Pazifischen Ozean in Mancora Halt machen.

Meine persönlichen Highlights

Wo fange ich bloß an… Die letzten Monate sind wie im Flug vergangen. Ich hatte unfassbar viel Spaß und unglaubliche Erlebnisse. Am allerbesten an Peru gefallen, haben mir die Leute. Ich durfte mit tollen Menschen meine Zeit dort verbringen und bin sehr dankbar dafür. Ansonsten war ein Highlight für mich Iquitos, das Schwimmen im Amazonas beim Sonnenuntergang.

Wirklich beeindruckend und interessant war aber auch der Machu Picchu-Besuch, kaum vorstellbar, dass dort mal die Inkas gelebt haben, aber mein Tour-Guide war super und hat uns die Geschichte der Inkas näher gebracht.

Abschließend möchte ich euch noch meine persönlichen Food Favoriten vorstellen:

Die “Burrito Bar” in Barranco in Lima hat mit Abstand die beste Quesadilla in ganz Peru.

Das „L´autentica Pizza“ hat eine der besten Pizzen der Welt (die beste Pizza gibt es nämlich in Medellin).

Meine Liebe zu venezuelanischen Arepas ist in Mancora in „Arepas y Empanadas“ entstanden und sind mein absolutes Lieblingsessen.