Erfahrungsbericht: Zwei Semester in Norwegen, Grimstad
Yasmin K., Regenerative Energien (BA), 4. Semester, Norwegen, Grimstad, Wintersemester 2022/23 & Sommersemester 2023
Hinweise zur Studiumssuche: Für die Suche nach einem passenden Studienplatz im Ausland empfehle ich, frühzeitig die Angebote verschiedener Universitäten zu vergleichen und die Bewerbungsfristen im Auge zu behalten. Es ist ratsam, sich über die Zugangsvoraussetzungen und die Anerkennung von Kursen im eigenen Studiengang zu informieren.
Bewerbungsprozess: Der Bewerbungsprozess für das Erasmus-Programm in Grimstad nahm einiges an Zeit für das Vergleichen von Kursen und finden von Anerkennungsmöglichkeiten in Anspruch. Nachdem ich mich online beworben hatte, musste ich meine Motivation, Studienleistungen und Sprachkenntnisse nachweisen. Innerhalb einiger Wochen erhielt ich die Zusage und konnte mich auf den bevorstehenden Aufenthalt vorbereiten.
Allerdings wechselte während des Aufenthalts mehrfach die Besetzung im Stralsunder International Office und einige Anfragen zogen sich über einen längeren Zeitraum hin.
Vorbereitung: Um mich auf meinen Auslandsaufenthalt vorzubereiten, habe ich Norwegisch- Sprachkurse besucht und mich mit der Kultur und den Bräuchen des Landes vertraut gemacht. Es war auch wichtig, die Finanzen zu planen und die nötigen Versicherungen abzuschließen.
Wohnungssuche, Unterkunft: Die Universität in Grimstad unterstützte mich bei der Wohnungssuche und vermittelte mir eine komfortable Unterkunft in der Nähe des Campus. Die Wohnmöglichkeiten waren gut ausgestattet und die Mieten angemessen.
Kultur, Religion: Norwegen hat eine reiche Kultur und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Die Norweger sind stolz auf ihre Traditionen und feiern gerne Feste wie den 17. Mai, den Nationalfeiertag.
Der 17. Mai ist der norwegische Nationalfeiertag, und die ESN-Gruppe organisierte einen festlichen Champagnerbrunch, um diesen Tag zu feiern. Es war eine großartige Gelegenheit, die norwegische Kultur kennenzulernen und die verschiedenen Festzüge anzusehen. Religion spielt in der Gesellschaft eine eher untergeordnete Rolle, jedoch sind die meisten Norweger Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirche. Die Region um Grimstad wurde scherzhaft der «norwegische Bible belt» genannt und es war doch auffällig, dass sich das lokale Sozialleben (ausserhalb der Universität) sehr um Kirchengemeinden herum organisiert.
Alltag: Der Alltag in Grimstad war angenehm und entspannt. Die Einheimischen waren freundlich und hilfsbereit. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren gut ausgebaut, sodass es einfach war, die Stadt und die umliegenden Gebiete zu erkunden.
Freizeit: Die malerische Landschaft und die zahlreichen Outdoor-Möglichkeiten machten meinen Aufenthalt besonders abwechslungsreich und unvergesslich. Ich war regelmäßig zu Kletter- und Wanderaktivitäten mit der örtlichen ESN-Gruppe oder anderen FreundInnen unterwegs. Die Gruppe organisierte spannende Ausflüge zu nahegelegenen Kletterrouten und atemberaubenden Wanderwegen. Im Winter waren wir in nur 40 Minuten mit dem Auto entfernten Skigebieten Langlaufskifahren. Diese Aktivitäten ermöglichten es mir, die beeindruckende Natur Norwegens zu erkunden, meine
körperliche Fitness zu verbessern und neue Freundschaften mit Gleichgesinnten zu schließen.
Ein besonderes Angebot der Kommune ist der kostenlose Verleih von Outdoorausrüstung, alles von Ski über Inlineskates, Schlafsæcke, Zelte, Gaskocher, Kayakks etc kann für eine Woche geliehen werden.
Sprache: Ich habe zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt ein paar mal an einem Norwegischkurs teilgenommen und norwegische Podcasts gehört. Obwohl die meisten Kurse auf Englisch gehalten wurden habe ich auch einige Kurse auf Norwegisch belegt, aber dank meiner Vorkenntnisse in Schwedisch konnte ich den Unterricht gut verstehen und mich aktiv beteiligen. Die Universität bot auch Sprachkurse an, allerdings auf Anfängerniveau, sodass diese für mich nicht interessant waren.
Umfeld: Grimstad ist eine charmante Stadt an der Küste Norwegens und ein Paradies für Outdoor- Enthusiasten. Die Menschen hier sind naturverbunden und es gibt viele Möglichkeiten, die beeindruckende Natur zu erkunden. Die Stadt bietet auch kulturelle Veranstaltungen, Cafés und Restaurants, die das studentische Leben bereichern.
Studium: Die Universität in Grimstad bot eine inspirierende Lernumgebung. Während meiner Zeit an der Universität in Grimstad konnte ich mein Wissen im Bereich der regenerativen Energien erweitern. Die Universität bot eine breite Auswahl an Kursen in diesem Fachbereich, sowohl auf Englisch als auch auf Norwegisch. Die Möglichkeit, sowohl mit norwegischen als auch internationalen Studierenden zusammenzuarbeiten, trug zur interkulturellen Erfahrung bei und förderte den fachlichen Austausch.
Infrastruktur: Die Infrastruktur in Grimstad war gut entwickelt. Es gab moderne Bibliotheken, Labore und Studieneinrichtungen, die den Studierenden alle erforderlichen Ressourcen boten. Die Stadt selbst war gut vernetzt und leicht zu erreichen.
Tipps & Tricks:
• In Norwegen werden Veranstaltungen oft nur über Facebook angekündigt – es lohnt sich also, für das Auslandssemester einen account anzulegen, falls du noch keinen hast.
• Auch ein Smartphone ist unverzichtbar, da vieles nur über Apps angeboten wird oder bei Nutzung der App viel billiger ist (Parken, Busfahren...)
• Outdoorkleidung nicht vergessen;)
• Es sprechen zwar fast alle NorwegerInnen gut Englisch, aber mit Norwegisch funktioniert
das Knüpfen von Kontakten und das Erkunden regionaler Kultur doch viel besser.
Fazit: Meine Zeit in Grimstad, Norwegen, war eine unvergessliche Erfahrung. Das Studium der Regenerativen Energien an der Universität war anspruchsvoll und inspirierend, während die Freizeitaktivitäten wie Klettern, Wandern und Langlaufskifahren mich mit der atemberaubenden Natur Norwegens in Berührung brachten. Die Kultur und der entspannte Alltag in Grimstad haben meinen Aufenthalt bereichert. Ich kann einen Auslandsaufenthalt in Grimstad allen Studierenden empfehlen, die sowohl akademische als auch persönliche Erfahrungen sammeln möchten.