Norwegen, Grimstad - Universitetet i Agder (UiA)
Auslandsaufenthalt Norwegen, Grimstad
Jan S., WIIB, 7. Fachsemester, Universitetet i Agder (UiA), Wintersemester 2021/22
Der Bewerbungsprozess…
… ist durch die zahlreichen Unterlagen und Anleitungen auf der Homepage der HS Stralsund nicht problematisch. Dennoch sei geraten so früh wie möglich sich zu kümmern und alles zeitnah einzureichen damit am Ende alles gut geht.
Vorbereitung…
… ist vor allem wichtig, wenn es um die Wahl der zu belegenden Kurse an der Zieluni geht. Ansonsten ist tatsächlich nicht viel Vorbereitung notwendig, da die Kommunikation zwischen Student und Heim- sowie Zieluni problemlos funktioniert hat.
Die Wohnungssuche/Unterkunft…
… wurde durch die UIA sehr gut gemanaged und angeleitet. Das Ganze lief über „SIA Housing“ welche für die Studenten in Grimstad Wohnungen aller Art anbietet. Hier sei aber gesagt, dass man sich ziemlich zügig kümmern sollte wenn man alle notwendigen Unterlagen beisammen hat, da z.B. die begehrteren Zimmer in unmittelbarer Nähe zur Uni natürlich sehr schnell vergriffen sind. Alles in allem sind die Zimmer aber sehr gut in Schuss und man hat alles was man braucht in einwandfreiem Zustand zur Verfügung.
Kultur und Menschen…
… sind beide top. Im Vergleich zu Deutschland lernt man kulturell trotz der vermeintlichen Ähnlichkeit nicht aus. Zu den Menschen sei gesagt, dass Sie anfangs sehr schüchtern und zurückhaltend sind. Wenn man diese aber näher kennenlernt (z.B. durch Teamsport) hat man sehr schnell gute und liebe Freunde gefunden, da scheinbar fast alle Norweger schlussendlich doch sehr offene und herzliche Menschen sind.
Das Studieren…
… war bei mir durch Corona tatsächlich ziemlich unterschiedlich. Die Vorlesungen waren zum größten Teil hybrid, weswegen man in seiner Entscheidung ob man die Vorlesung in Präsenz oder von zuhause macht sehr frei war. Ich selbst war aber lieber in den Präsenzveranstaltungen, da man so besser mit den Professoren/Dozenten in Kontakt treten konnte. Ein weiterer Vorteil war, dass meistens weitere ERASMUS Studenten mit dabei waren und man so sich gegenseitig helfen und unterstützen konnte.
Freizeit…
… kam auf jeden Fall nicht zu kurz, da durch die vergleichsweise „wenigen“ Module die man belegen muss um auf seine ECTS zu kommen, am Ende definitiv auch Zeit für Aktivitäten abseits der Uni bleibt. Und diese sind nicht zu wenig. Die UIA selbst bietet dabei schon sehr viele verschiedene Events an. Dazu kommen noch die Möglichkeiten, die man sich selbst mit anderen Kommilitonen schafft oder die der ERASMUS Koordinatoren vor Ort. Man muss sich nur entscheiden was man möchte. Auf jeden Fall sei es geraten das Land zu erkunden. Dieses ist naturtechnisch sensationell schön und vielseitig. Es gibt super viel zu sehen und die einheimischen Mitstudenten haben auch meist einen Vorschlag was man definitiv gesehen haben sollte (vor allem wenn man in Richtung ihres Elternhauses fährt).
Die Sprache…
… ist dem Deutschen sehr ähnlich und für jemanden der ein wenig ein Händchen für Sprachen hat überhaupt nicht schwer zu erlernen. Beim Verstehen hört der Spaß dann aber auch wieder auf, da es sehr viele komplett unterschiedliche Dialekte gibt, welche man nicht miteinander vergleichen kann. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass norwegisch anscheinend sehr schnell gesprochen wird und man auch gerne Wörter ohne Pause aneinanderhängt. Trotzdem bin ich der Meinung man sollte das Angebot der UIA annehmen und den Sprachkurs norwegisch mitmachen, da es sich schon lohnt immer mal ein wenig was zu verstehen oder einfach mal ein norwegisches Wort einzustreuen. Ansonsten kommt man mit Englisch überall hin und jeder versteht einen. Auch wenn Norweger meist denken das sie es nicht gut sprechen können sind sie perfekt im Sprechen und Verstehen der englischen Sprache. Dementsprechend ist aber auch die Wahl der englischen Worte in der Vorlesung. Man versteht zwar über den Zusammenhang meist alles, hat aber viele Wörter noch nicht gehört. Dennoch kommt man da sehr schnell rein und kann zur Not ja auch Wörter nachschlagen.
Das Studium…
… ist von der Art her vergleichbar mit Deutschland. Ein Unterschied findet sich lediglich im Anteil der Praxisinhalte, da diese im Vergleich mit Deutschland viel höher sind. Dies minimiert aber mögliche Probleme des Verständnisses aufgrund der Fremdsprache, da die Theorie mit passender Praxis unterstützt wird. Ansonsten ist es ein angenehmes Studieren in eher kleineren „Klassen“ von um die 20 bis 30 Mann mit freundlichen Professoren, welche viel Rücksicht nehmen.
Fazit
Ich persönlich kann ein Studium an der UIA wärmstens empfehlen und möchte es auch selbst nicht missen. Norwegen an sich ist ein wunderschönes Land, welches in jeglicher Hinsicht sehr viel bietet. Die Leute sind freundlich, aufgeschlossen und immer hilfsbereit. Diese Eigenschaften spiegeln sich auch im Studium wieder und werden sowohl von Kommilitonen und Professoren genauso gelebt. Die Uni selbst ist sehr modern und es lässt sich sehr gut in Grimstad leben, auch wenn diese auf der Karte eine langweilige Kleinstadt zu sein scheint. Dieser erste Eindruck ist aber auf jeden Fall falsch. Grimstad ist eine wunderschöne Hafenstadt, welche zu jeder Jahreszeit sehr viel zu bieten hat und wo es niemanden an irgendwas fehlt. Auch die Koordinatoren vor Ort sind sehr liebe Menschen die alles versuchen möglich zu machen. Alles in allem also definitiv eine Empfehlung und eigentlich ein Muss für jeden der ein Auslandssemester plant.