Studium

Niederlande - HAN University of Applied Sciences Arnhem

Ein halbes Jahr bei den Kaaskoppen

Olivia P., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Niederlande, HAN University of Applied Sciences Arnhem, Sommersemester 2023

Bewerbung und Vorbereitung

Für mich war es für meinen bevorstehenden Auslandsaufenthalt wichtig, in ein Land zu kommen, in dem ich mich gut verständigen kann. Mit diesem Hauptkriterium sind mir die Niederlande schnell ins Auge gefallen. Als Kind war ich schon regelmäßig dort im Urlaub und konnte mir schon immer vorstellen dort zu leben. Der Bewerbungsprozess lief schnell und reibungslos ab.

Die Wohnungssuche hat auch gut funktioniert, da für Austauschstudierende Zimmer in den großen Studierendenwohnheimen reserviert werden. Ich habe im Helix gewohnt und hatte dort ein 26 m2 Zimmer mit integrierter Küche für mich. Die Duschen und Toiletten, sowie die Waschküche, habe ich mir mit 7 weiteren Personen auf meinem Flur geteilt. Mieten in den Niederlanden sind generell teurer, im Helix muss man mit 500€ mindestens planen.

Viele meiner neu gefundenen Freundesgruppe haben im gleichen Gebäude wie ich gewohnt, und da ich das größte Zimmer hatte, haben wir uns häufiger abends bei mir getroffen oder gemeinsame Abende im Park gegenüber miteinander verbracht.

Studium

Im Erasmus Programm der HAN hat man nur mit anderen Austauschstudierenden Kurse. Dadurch hat man nicht so viel Kontakt zu anderen Niederländer*innen, das fand ich schade. Die Kurse sind im Gegensatz zur HOST mehr auf Gruppenarbeiten und Präsentationen aufgebaut, dadurch sind die Inhalte praxisbezogener. Mir hat das gut gefallen, es war aber auch schwierig Termine mit anderen zu koordinieren, weil viele häufig unterwegs waren und das Land erkunden wollten. Ich kann den Kurs „Dutch Language and Culture“ empfehlen, der wurde mir als Special Topic angerechnet. Dort haben wir einen Grundwortschatz erlernt, viel über die niederländische Kultur gelernt und Exkursionen zu Windmühlen oder auch einem Käseladen gemacht. Ein paar Worte Niederländisch zu können war ganz praktisch, aber auch nicht zwingend notwendig, da auch in einer kleinen Stadt wie Arnhem Jung und Alt gut Englisch sprechen können.

Freizeit und die Umgebung

Ich habe direkt zu Beginn tolle Kontakte geknüpft. Wir waren eine Gruppe aus elf Personen und kamen aus vier verschiedenen Ländern und haben sehr viel gemeinsam unternommen. Es wurden Spieleabende veranstaltet, wir sind zusammen für ein Wochenende nach Belgien gefahren, oder wir sind zusammen in der Innenstadt feiern gewesen. Am Korenmarkt in der Stadt sind viele verschiedene Bars und Clubs. In Arnhem lässt sich alles mit dem Fahrrad erreichen und es lohnt sich, sich für ein Semester ein Swapfiets zu mieten.

Ende April findet in den Niederlanden der Kingsday statt und überall sind Bühnen und Veranstaltungen im Land verteilt, das sollte man sich nicht entgehen lassen!

Fazit

Für mich war der Aufenthalt noch mehr, als ich mir erhofft hatte! Ich habe neue Freundschaften geknüpft, bin über mich selbst hinausgewachsen, habe vieles zurückgelassen und gemerkt, dass es sich gelohnt hat. In Arnhem habe ich mich sehr wohl gefühlt und war sehr traurig dieses neue Zuhause wieder verlassen zu müssen. Die Lehre an der HAN und der dadurch intensivere Kontakt zu anderen Studierenden hat mir gefallen und ich hätte gerne noch mehr Kurse dort besucht.
Alles in allem wurden meine Erwartungen komplett übertroffen und ich kann mir sehr gut vorstellen, irgendwann noch mal in den Niederlanden zu leben; das Land und die Menschen haben mich komplett von sich überzeugt!