Studium

Südafrika - Nelson Mandela University

Südafrika – das Regenbogenland

Julia L., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Nelson Mandela University, Port Elizabeth, Sommersemester 2020

Studiumssuche – Bewerbungsprozess – Vorbereitung

Schon als Kind war Südafrika für mich meine Traumdestination, die ich eines Tages bereisen und erleben wollte. Somit war für mich schnell klar, auf welchem Kontinent und in welchem Land ich mein Auslandssemester verbringen wollte – natürlich in Südafrika. Da schon mal Studentinnen der Hochschule Stralsund ihr Auslandssemester in dem Regenbogenland absolviert hatten, erfuhr ich von der Möglichkeit an der Nelson Mandela University in Port Elizabeth zu studieren.

Insgesamt neun Monate vor meinem Auslandssemester schickte ich meine Bewerbungsunterlagen an die zuständige Mitarbeiterin der Nelson Mandela University. Diese Unterlagen enthielten zum einen den Bewerbungsbogen der NMU, eine Kopie meines Reisepasses, einen Nachweis meines aktuellen Notenspiegels und den Nachweis der gezahlten Bewerbungsgebühr. Nachdem ich mehrere Wochen auf eine Antwort gewartet hatte, erhielt ich meine Zusage und konnte mit den Vorbereitungen beginnen. Die oberste Priorität hatte das Visum, welches viel Aufwand und Zeit erforderte. Hierfür benötigte ich unter anderem einen Röntgennachweis, dass ich keine Tuberkulose habe, fuhr zum südafrikanischen Konsulat nach Berlin, um in einem persönlichen Gespräch mein Anliegen für das Visum vorzutragen und meine Unterlagen einzureichen. Zur weiteren Vorbereitung gehöre die Wohnungssuche. Ich bewarb mich auf ein Zimmer im Studentenwohnheim, das sich in einer Wohngemeinschaft befand. Ich erhielt die Zusage für das Visum und das Zimmer. Anschließend buchte ich meine Flüge, packte meine Lieblingssachen zusammen und begab mich auf die Reise.

Studium – Kultur – Umfeld

In Südafrika gelandet bestaunte ich zunächst mein Studentenwohnheim, das für die nächsten Monate mein Zuhause werden würde. Ich konnte von meinem Fenster aus das Meer sehen, besuchte den gut ausgestatteten Fitnessraum, grillte mit anderen Studenten auf der Dachterrasse und erkundete die schöne Wohngegend, in der ich nun lebte.

In der Einführungswoche an der Universität erhielten wir Studenten viele Informationen bezüglich unseres Studiums und unserer Sicherheit. Ich musste mich besonders darin umstellen, dass ich während meines Südafrikaaufenthaltes nicht allein unterwegs sein, meine Wertgegenstände stets nicht sichtbar bei mir haben und bei Einbruch der Dunkelheit nur noch mit einem Taxi unterwegs sein würde. Dies gehörte von nun an zu meinem Alltag und ich gewöhnte mich schnell daran. Mein neuer Studentenalltag an der NMU, an der sich nicht nur Studenten befinden, sondern sich auch Affen und Zebras tummelten, zog mich direkt in seinen Bann und ich war begeistert von der Offenheit und Herzlichkeit meiner Kommilitonen und Professoren. Der Unterricht fand in kleinen persönlichen Gruppen statt, es wurde stets auf einen aktiven Austausch Wert gelegt und ich merkte schnell, dass der Arbeitsaufwand innerhalb des Semesters, aufgrund von Tests und Abgaben, größer ist als in Deutschland. Die südafrikanische Gelassenheit konnte ich während des Unterrichts hin und wieder spüren. Es wurde über aktuelle Themen gesprochen, wie wichtig es ist zu wissen wer man selbst ist und die Kursthemen wurden immer auf die Praxis bezogen. Kurz nach der Einführungswoche wurde ich ein Teil des Tennisteams und nahm das Angebot des Kurses „Community Service Learning“ wahr.

Dieser Kurs bietet internationalen Studenten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich bei einem sozialen Projekt zu beteiligen. Ich entschied mich für das Projekt „Victory Kids“, bei dem ich einmal in der Woche Kinder mit Beeinträchtigung unterrichtete. Dies waren für mich beeindruckende Besuche, bei denen ich viel im Umgang mit Kindern und der südafrikanischen Kultur lernen durfte. Südafrikaner haben eine Kultur, die sie sehr stark prägt. Ihnen ist es stehts wichtig, ihre Essenskultur zu präsentieren, ihre Sprachen zum Ausdruck zu bringen, ihren Glauben und ihre Träume zu leben und ihre Familie und Freunde, um sich zu haben. Diese farbenfrohe und fröhliche Kultur hat es mir leicht gemacht, mich dort wohl und heimisch zu fühlen.

Südafrika als Reiseziel

Ich nutzte meine freie Zeit, um verschiedene Orte Südafrikas zu bereisen und erlebte dort mit meinen neu gewonnenen Freunden einzigartige Abenteuer.

Südafrika bietet eine große Vielfältigkeit an Aktivitäten an. Es gibt verschiedene Nationalparks in denen wunderbare Wanderungen angeboten werden, für den Adrenalin-Kick kann der Bungeejump von der Bloukrans Brücke aus 216m Höhe gewagt werden, wunderschöne Sandstrände bieten den perfekten Ort zu erholen und die Städte laden zum Flanieren ein. Außerdem beobachtete ich die außergewöhnliche Tierwelt bei einer Safari, die von der Nelson Mandela University organisiert wurde. Des Weiteren bot die NMU uns regelmäßig die Möglichkeit, an unterschiedlichen Wanderungen in der Umgebung teilzunehmen. All diese einzigartigen Erlebnisse zeigten mir, dass ich nicht zum letzten Mal in Südafrika war.

Rückreise - Fazit

Aufgrund der Corona Pandemie flog ich trauriger Weise bereits Ende März nach Deutschland zurück und beendete mein südafrikanisches Semester online. Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr froh darüber bin, mein Auslandssemester an der Nelson Mandela University in Südafrika gemacht zu haben. Diese Universität und das Land haben mir die Möglichkeit gegeben, mich persönlich weiterzuentwickeln, die Herzlichkeit der Menschen kennenzulernen und die Schönheit des Landes zu erleben. Ein Teil meines Herzens ist in Südafrika geblieben und deshalb ist es mein Ziel sobald es möglich ist wieder zurückkommen, das Land weiter zu bereisen und meine neugewonnenen Freunde zu besuchen.

Tipps & Tricks

  • Uber App – ist eine günstige Möglichkeit von A nach B zu kommen
  • Eine Kleinigkeit essen vor dem Restaurantbesuch, denn die südafrikanische Gelassenheit führt dazu, dass es ab und zu länger dauert bis das Essen serviert wird
  • Sportangebot von der Universität wahrnehmen, denn dort kommt man mit neuen Leuten in Kontakt
  • Ein Rugbyspiel von der NMU besuchen
  • Batteriebetriebene Lichterketten & eine Powerbank kaufen, um das Load Shedding gut zu überstehen
  • Neues ausprobieren „Am Ende bereust du nicht was du getan hast, sondern nur was du nicht getan hast“