Für ihre Rennwagen – ob im Hockenheimring oder mit Wasserstoffantrieb – ist die Hochschule Stralsund schon bekannt. Mit Sundspace beschleunigt ein neues studentisches Team mit einer anspruchsvollen Konstruktion in neue Höhen. Am 7. Dezember lädt das Team zum ersten großen Triebwerkstest ihrer Rakete „SIREN“ zum Alten Flugplatz nach Groß Mohrdorf.
„Unser gemeinsames Ziel war und ist es, ein effizientes System für eine suborbitale Rakete zu entwickeln“, erklärt Martin Kluge, erster Vereinsvorsitzender von Sundspace. Gut 30 Mitglieder aller drei Fakultäten arbeiten dafür in Abteilungen strukturiert zusammen. „Unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Kuhr und dank der Unterstützung durch die HOST, die Hansestadt sowie einigen anderen Partnern sind uns bereits große Fortschritte auf unserem Weg, Stralsund auf europäischer Bühne zu vertreten, gelungen“, erklärt das Team. 2022 hat sich Sundspace als Verein gegründet. Ende 2024 soll die Rakete von Sundspace, „Siren“, fertig sein – 1,5 Meter hoch und ausgestattet mit einem selbstentwickelten Hybrid-Triebwerk. Dann steht ihr erster Testflug an. 2025 will das Team mit „Siren“ zur European Rocketry Challenge in Portugal (EUROC), „Sie wird so konzipiert, dass sie möglichst exakt die angestrebte Ziel-Höhe von 3000 Metern erreicht. Mit ihr wollen wir dann in der Klasse H3 (Hybrid Fuel, 3000 m), in Portugal starten“, erklären sie. Aktuell bauen die Teammitglieder bereits die zweite Entwicklungsstufe ihres Triebwerks und das so erfolgreich, dass sie es auch öffentlich zeigen möchten. Dafür haben sie Rückenwind: Der Rektor, Prof. Dr. Ralph Sonntag, und der Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund, Dr.-Ing. Alexander Badrow, werden sich in Redebeiträgen über Team und Vorhaben an die Öffentlichkeit und die geladenen Medien wenden.
Der Wettbewerb
Die European Rocketry Challenge (EUROC) ist ein europäischer Konstruktionswettbewerb der studentischen Raumfahrtforschung, der seit 2020 jährlich von der Portuguese Space Agency – Portugal Space ausgerichtet wird. EUROC ist der erste universitäre Raketenstartwettbewerb Europas. Studierende entwerfen, bauen und starten hierfür ihre eigenen Raketen und treten alljährlich gegen Teams aus ganz Europa an. Die Wettbewerbe sind in mehrere Kategorien unterteilt. So werden die teilnehmenden Raketen nach ihrer Antriebsart und Steighöhe differenziert. Jedes Team hat die Wahl zwischen Feststoff-, Flüssig-, und Hybrid-Triebwerken, die jeweils von einem gelisteten Hersteller erworben oder vom Team selbst entwickelt werden können. Die möglichen Zielhöhen sind in 3000 und 9000 Meter unterteilt und müssen zusammen mit der Wahl des Triebwerkes vor der Teilnahme bekannt gegeben werden. Ziel des Wettbewerbes ist es unter anderem, die gewählte Steighöhe so exakt wie möglich zu erreichen. Beim EUROC zählen nicht nur die technischen Leistungen der angehenden Ingenieure und Ingenieurinnen, sondern auch betriebswirtschaftliches Know-How und ein guter Teamgeist, um maximale Erfolge zu erzielen.