Gesundheitsversorgung im Flächenland

Projekt „Nahversorgt“ unter Leitung von Prof. Dr. Honekamp will Entlassmanagement aus Kliniken evaluieren und optimieren. Auftaktveranstaltung des Projekts am 5. März im Rathaus

Auf dem Symbolfoto stellt ein Mann mit Stereoskop um den Hals Holzbausteine mit Gesundheitssymbolen darauf auf.
Das Portrait-Bild einer Frau in einem Fakultätsgebäude, eine Hand am Geländer einer Treppe
Prof. Dr. Ivonne Honekamp

Man erkrankt, man wird behandelt – Aber was ist dann? Kann ich das Krankenhaus verlassen? Sollte ich es schon verlassen? Behält man mich zu lang da? Werde ich in Reha-Einrichtungen vermittelt, die weit entfernt von meinem Wohnort sind? Das Thema Nachsorge- und Entlassmanagement wird noch verhältnismäßig marginal behandelt, dabei ist es für die Betroffenen von immenser Bedeutung. An der Hochschule Stralsund, mit einer Partnerschaft zur Hochschule Neubrandenburg, ist das Projekt Nahversorgt zu eben diesem Versorgungsproblem im Nachsorge- und Entlassmanagement gestartet. Prof. Dr. Ivonne Honekamp von der HOST und Prof. Dr. Stefan Schmidt aus Neubrandenburg leiten das Projekt, das bis Ende September 2026 angelegt ist. Es wird mit 830.000 Euro im Rahmen des Innovationsfonds vom Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Ein wesentliches Ziel des Innovationsfonds ist es, wissenschaftliche Grundlagen für die Lösung relevanter Versorgungsprobleme in der gesetzlichen Krankenversicherung zu schaffen.

„Wir arbeiten in einem Projektteam von sieben Mitwirkenden – Professor*innen, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und unterstützenden Studierenden. Geplant ist, am Beispiel von Mecklenburg-Vorpommern systematisch zu evaluieren, wie es um die Praxis des Entlassmanagments bestellt ist: Wie lange verweilen Patienten in Kliniken? Wer entscheidet darüber? Wohin werden sie weitervermittelt? Erfolgt die Überleitung in den nachsorgenden Bereich reibungslos?“, so Prof. Dr. Honekamp, „mit diesen Informationen wollen und können wir dann Schlussfolgerungen für ländlich geprägte, strukturschwache Räume ziehen“. Befragt werden dafür alle relevanten Akteur*innen, wie Patient*innen, Krankenhäuser oder Reha- und Pflegeeinrichtungen. „Nur wenn wir diese Perspektiven kennen, können wir bewerten, wie beispielsweise die Strukturen der intersektoralen Zusammenarbeit nach einem Krankenhausaufenthalt funktionieren“, erläutert Prof. Dr. Honekamp. Das Projektteam erhofft sich, so Probleme identifizieren zu können und für deren Behebung den Weg zu ebnen. Angelehnt an Beispiele für besonders gelungene Übergabeprozesse im Entlassmanagement erarbeiten die Teams der Hochschule Stralsund und der Hochschule Neubrandenburg Vorschläge zur Lösung der als relevant eingestuften Probleme. Die Untersuchungsergebnisse werden in Form von Handlungsempfehlungen für strukturschwache, ländlich geprägte Regionen aufbereitet.

Einblicke in die Forschungsansätze – Auftakttreffen am 5. März

Am 5. März, von 10 bis 14 Uhr, lädt das Team zu einer Projektauftakt-Veranstaltung im Löwenschen Saal im Rathaus Stralsund. Dort werden Projekt und Team vorgestellt und mit spannenden Vorträgen direkt aus der Praxis Einblicke in das Thema Entlassmanagement gegeben. Zwischen den Vorträgen haben alle Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch und zum Netzwerken. Die Zielgruppe ist die fachliche Öffentlichkeit.

Interessierte können sich unter nahversorgt@hochschule-stralsund.de anmelden. Bitte geben Sie folgende Informationen an: Name, Institution & Funktion, E-Mail und Art der Teilnahme (Präsenz oder online). Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist bis zum 23. Februar 2024 möglich. Die Plätze vor Ort sind begrenzt.

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