Baltic-Racing-Team präsentiert neue Rennwagen in Barth

Beim offiziellen Roll-Out am Ostseeflughafen in Barth stellt das Team, das auch bei der Formula Student antritt, ein vollständig elektrisch betriebenes Modell und einen Verbrennungsmotor-Rennwagen vor.

Vertreter des Baltic Racing Teams mit ihrem TY16 beim Campustag 2023. Die neuen Modelle rollen erst am 6. Mai in Barth in die Öffentlichkeit.

Am Samstag, 6. Mai, stellt das Baltic-Racing-Team der Hochschule Stralsund (HOST) seine neuesten Rennwagen vor. Dabei präsentiert das Team, das auch bei der Formula Student Team antritt, erstmals auch einen vollständig elektrisch betriebenen Rennwagen, den TY22evo, und einen Verbrennungsmotor-Rennwagen, den TY23. Um 17 Uhr fällt der Startschuss für die Vorstellung der neuen Rennwagen. Dazu sprechen Prof. Dr.-Ing. Jeans Ladisch, Prorektor der Hochschule Stralsund für Forschung und Entwicklung, Prof. Dr.-Ing. Roy Librentz als Betreuer des Baltic Racing Teams, Nora Beutel als dessen Teamleitern und die technischen Leiter Ole Panzer und Paul Klawitter. Die Abteilungsleiter geben in Interviews technische Details preis.

„Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten, die wir in diesem Jahr gemacht haben", sagte die Teamleiterin Nora Beutel. „Unsere beiden Rennwagen bieten eine perfekte Kombination aus Geschwindigkeit, Leistung und Zuverlässigkeit, und wir freuen uns darauf, sie bei den bevorstehenden Events am Hockenheimring in Deutschland, Red Bull Ring in Österreich und am „Karting track St Rauš“ in Kroatien zu präsentieren.“

Die Entwicklung des ersten Elektro-Rennwagens war eine bedeutende Herausforderung für das Team, das ausschließlich aus Studierenden besteht. Der „TY22evo“ ist mit zwei leistungsstarken Elektromotoren ausgestattet und nutzt eine selbst entwickelte Akkumulator-Technologie, die mit einer Spannung von 550 V versorgt wird. Der Akkumulator beinhaltet 660 Batteriezellen, die in sechs zwölf großen Einheiten miteinander verschweißt werden. Der Strom fließt in die Inverter, welche an die Elektromotoren eine Drehzahl übertragen. Durch die rotierende Bewegung der Motoren werden die Kettenräder angetrieben. Die Rotation wird über Antriebswellen an die Räder übertragen und bringt somit den Rennwagen zum Fahren.

Aber der E-Antrieb ist nicht die einzige Neuerung.

Das Herz des Rennwagens ist das Chassis, wozu das Fahrgestell und die Ergonomics-Bauteile, welche den Fahrer mit dem Auto verbinden. Das Fahrgestell wird erstmalig durch ein einziges Bauteil, einen sogenannten Monocoque realisiert. Bisher bestand das Chassis immer aus einem Gitterrohr-Rahmen und nun wurde es aus einem Aluminium-Waben-Sandwich hergestellt. Durch diesen Umschwung wurde eine bessere Möglichkeit zum Verstauen des Akkumulators erzielt und bietet langfristig auch die Möglichkeit ein leichteres Chassis zu realisieren.

Im vergangenen Jahr wurde der TY22 bereits gebaut, jedoch konnte das studentische Rennteam ihn bisher aufgrund von pandemie- und beschaffungstechnischen Engpässen noch nicht in Betrieb nehmen. Folglich hat das Baltic Racing Team sich dazu entschieden den Rennwagen den TY22evo im Jahr 2023 fertig zu stellen und auf den großen Rennstrecken anzugreifen.

Neben dem E-Rennwagen stellte das Team auch seinen neuen Verbrennungsmotor-Rennwagen vor. Dieser Wagen ist mit einem Triumph-Benzinmotor ausgestattet und ist die optimierte Version seines Vorgängers. Der „TY23“ bekommt noch einmal die Chance bei der Formula Student Germany an den Start zu gehen. In diesem Jahr wird letztmalig am Hockenheimring die Verbrennerklasse zu gelassen, bei der das Baltic Racing Team als das älteste deutsche Formula Student-Team nochmals mit angreifen möchte.

Das Formula Student-Team der Hochschule Stralsund hat in der Vergangenheit bereits mehrere Platzierungen für seine Rennwagen gewonnen. Die Teilnahme an der Formula Student ist für die Studierenden eine hervorragende Möglichkeit, praktische Erfahrungen in den Bereichen Engineering, Teamarbeit und Projektmanagement zu sammeln.

Das Team plant nun, sich auf die bevorstehenden Rennen vorzubereiten, bei denen es gegen Teams aus der ganzen Welt antreten wird. „Wir sind zuversichtlich, dass wir uns gegen die Konkurrenz behaupten können", sagte der Technische Leiter Paul Klawitter, „unsere Rennwagen sind absolut konkurrenzfähig und wir sind bereit, unsere Fähigkeiten unter Beweis zu stellen“.