ERASMUS-ERFAHRUNGSBERICHT

Celina L., 6. Semester, Leisure and Tourism Management, Spanien, Mallorca, Universitat de les Illes Baleares (UIB), Sommersemester 2023

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Für mich war von Anfang an klar, dass ich mein Erasmus-Semester in Spanien verbringen möchte. Dann habe ich mir die Partneruniversitäten meiner Hochschule angeschaut und mich relativ schnell für Mallorca entschieden, da ich schon einmal auf der Insel war und sie mega schön fand. Auch die Uni selbst war sehr überzeugend mit einer eigenen Fakultät für Tourismus. Für den Bewerbungsprozess selbst kann ich empfehlen, die Checkliste genau durchzugehen und alle Unterlagen systematisch abzuarbeiten. Bezüglich der Kurse habe ich mich an eine ehemalige Erasmusstudentin gewandt, da diese etwas verwirrend sein können. Meine Empfehlung: Schon bei der Planung mehrere Alternativen aussuchen, die man belegen könnte und genau darauf achten, in welcher Sprache der Kurs angeboten wird. Bei der UIB sind das nämlich Englisch, Spanisch und Katalanisch.
Unterkunft
Mit der Unterkunft hatte ich sehr viel Glück, da ich das Zimmer einer Kommilitonin übernehmen konnte, die ihr Praktikum auf Mallorca gemacht hat, aber ansonsten kann ich die Webseite Idealista und die Telegram Group von ESN empfehlen. Der Wohnungsmarkt in Palma ist relativ teuer und es ist schwierig, überhaupt ein Zimmer zu finden. Es gibt auch die Möglichkeit in einem Studentenwohnheim zu wohnen, aber das ist teuer und sehr weit weg von der Stadt. Stadtviertel, in denen ich persönlich gut leben kann: Stadtviertel die ich persönlich gut finde zum leben: Bon Aires, El Fortí, Arxiduc,Sindicat, Santa Catalina,Pere Garau, Centre. Generell wenn man nahe an Plaza Espana lebt, hat man einen Guten Zugang zu allen Öffis.
Alltag und Freizeit
Mallorca ist für mich die perfekte Insel zum Leben. Man hat einfach alles! Berge, Meer, kleine Dörfer und die Hauptstadt Palma mit einem abwechslungsreichen Nachtleben, tollen Restaurants und generell guten Freizeitmöglichkeiten. Innerhalb der Stadt kann man das meiste zu Fuß erreichen, aber auch die öffentlichen Verkehrsmittel fahren regelmäßig. Aber Vorsicht: Die Busse fahren nie nach Fahrplan. Am besten lädt man sich die EMT Palma App herunter, um die Ankunft der Busse in Echtzeit zu erfahren, aber auch hier kann es sein, dass es nicht immer stimmt. Ich hatte großes Glück, denn als ich dort war, waren alle öffentlichen Verkehrsmittel auf der Insel für Einheimische kostenlos. Ich habe mich in Palma angemeldet, was ganz schön nervenaufreibend sein kann, aber mit dem ESN Guide ist das kein Problem, nur Zeit und Geduld sollte man mitbringen. Ansonsten kann ich auch empfehlen, die NIE (spanische Steuernummer) zu beantragen, um Rabatte auf Flüge zum Festland zu bekommen.
Universitat de les Illes Baleares
Leider kann ich die Universität nicht weiterempfehlen. Es ist alles sehr schlecht organisiert und es war teilweise schwer Ansprechpartner zu finden, die einem bei Fragen weiterhelfen können. Auch ist so gut wie alles auf Katalanisch, was es schwierig macht Informationen zu bekommen. Auch mit den Kursen hatte ich eher Pech und habe letztendlich nur in 2 von 4 Kursen eine Klausur geschrieben. Der eine Kurs war auf Spanisch, was ich relativ gut spreche, aber die Professorin hat immer wieder Katalanisch gesprochen, weshalb ich kaum folgen konnte. Auch auf Nachfrage hat sich das nicht geändert und sie hat auch keine Rücksicht auf die Erasmusstudenten genommen. Der andere Kurs bestand größtenteils aus Gruppenarbeiten mit einem recht hohen Arbeitsaufwand. Die Aufgaben selbst waren nicht kompliziert, aber der Arbeitsaufwand war sehr hoch und es fühlte sich eher wie Beschäftigungsarbeit an und ich hatte nicht das Gefühl etwas gelernt zu haben. Der Professor selbst hat auch keine Fragen beantwortet. Die Erfahrung, die ich hier mit Gruppenarbeiten gemacht habe, ist, dass die Spanier einen Tag vorher mit der Aufgabe anfangen oder sie gar nicht erst machen und andere Gruppenmitglieder sie dann beenden müssen. Das ist mir sehr oft passiert.
Die anderen beiden Vorlesungen waren in Ordnung, aber teilweise sehr widersprüchlich zur Klausur, so dass Sachen drankamen, die wir gar nicht hatten.
Fazit
Ich hatte eine unglaubliche Zeit hier und wollte eigentlich noch ein Semester bleiben, aber die Uni hat mir überhaupt nicht gefallen. Alle meine Erasmusfreunde sehen das genauso und können die Uni nicht weiterempfehlen.
Sicherlich kommt es darauf an, was man genau studiert und welche Kurse und Professoren man erwischt, vielleicht hatte ich auch einfach nur Pech, aber da ich nicht die Einzige bin, die das so sieht, würde ich die Uni nur weiterempfehlen, wenn man sich die Kurse selbst aussuchen kann, nicht mehr als 2-3 Kurse belegt und die Note nicht wichtig ist.
Das soziale Leben auf Mallorca ist eine 10 von 10, aber die Uni würde ich nur mit 2,5 bewerten.