Fachhochschule Salzburg - Österreich

Julia W., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Österreich, Fachhochschule Salzburg, Sommersemester 2023

Bewerbungsprozess & Vorbereitungen

Wenn man sich für ein Auslandssemester an der Fachhochschule Salzburg interessiert, kann ich nur jedem ans Herz legen, sich zunächst einmal auf der Website der Hochschule umzuschauen, zumindest war das mein erster Schritt. Hier konnte ich bereits die ersten wichtigen Informationen sammeln und vor allem einen Überblick darüber gewinnen, wer für das nächste Semester meine Hauptansprechpartner sein würden. Eine Information, an welche ich allerdings leider erst sehr spät gekommen bin, ist der zeitliche Ablauf eines Semesters an der FHS. Dies lag hauptsächlich daran, dass die Semesterpläne der Hochschulen sich aufgrund des Arbeitsbegleitenden Modells in Salzburg zeitlich unterscheiden.

Dies betraf entsprechend auch den Start und das Ende des Bewerbungszeitraumes, man sollte sich also auf teilweise längere Wartezeiten bezüglich einer Rückmeldung einstellen. Das trifft übrigens ebenfalls auf die Verwaltung der Kurse und Prüfungsanmeldung zu, da diese nicht in der eigenen Hand liegen, sondern durch das International Office vor Ort durchgeführt werden. Eine sehr gute Kommunikation mit diesem ist also sehr wichtig! Vor allem bei dem Erstellen des Learning Agreements ist ein Austausch mit den Mitarbeiten des IO nicht nur eine große Hilfe, sondern sogar dringend notwendig. Man muss aber auf jeden Fall erwähnen, dass einem gerade der Start vor Ort sehr erleichtert wird, indem in vorherigen Online-Meetings nicht nur über das große Kurs- und Sportangebot informiert wird, sondern man bereits erste soziale Kontakte mit anderen Erasmus-Studenten knüpfen kann und einem sogar eine Übersicht über die verschiedenen Wohnmöglichkeiten geboten wird.

Wohnung & Alltag

Die Wohnungssituation in und um Salzburg ist ziemlich schwierig, da die Kosten sehr hoch sind und es nur wenige freie Wohnungen gibt. Es gibt natürlich die Möglichkeit sich eine WG zu suchen, Ich habe mich für meinen Aufenthalt allerdings direkt über die Website des Studentenwerks für einen Wohnheimplatz am Campus Urstein beworben. Es gibt auch noch mehrere andere Wohnheime, auf die man sich bewerben kann, sollte man nicht direkt am Campus wohnen wollen oder dort keinen Platz mehr bekommen. Nachdem ich auf der Warteliste weit genug nach vorn gerutscht bin, wurde mir der Vertrag per Mail zugeschickt, wonach ich 2 Tage Zeit hatte diesen zu unterschreiben. Leider wurde mein Zimmer erst zum ersten März frei, nachdem die Vorlesungen schon begonnen hatten, weshalb ich mir für einige Tage eine vorrübergehende Unterkunft suchen musste. Das Wohnheim selbst bietet ein relativ großzügiges Zimmer mit Küche und eigenem Bad, allerdings gibt es keinerlei Grundausstattung. Wenn man also (wie ich) mit dem Zug anreist, ist der Campus zwar durch seine gute Zuganbindung sehr einfach erreichbar, man muss sich allerdings vor Ort von Bettdecke über Töpfe bis Staubsauger mit allem neu eindecken. Man sollte außerdem bedenken, dass Lebensmittel vor Ort sehr teuer sind. Ein großes Plus ist auf jeden Fall das lebhafte Studentenleben direkt auf dem Campus.

Studium

Das Studium selbst unterschied sich hauptsächlich dadurch, dass es keinen festen Stundenplan gab. Über ein Online-Tool konnte man für das gesamte Semester im Voraus sehen, wann welche Vorlesungen angesetzt waren. Diese fanden auch nicht regelmäßig zu einer bestimmten Uhrzeit statt, weshalb es wichtig war diesen Plan im Blick zu behalten. Es gab auch keine feste Prüfungsphase am Ende des Semesters. Stattdessen wurden einige Kurse bereits nach einem Monat durch eine Prüfung abgeschlossen, während andere Kurse zu dieser Zeit erst anfingen. Für die entsprechenden Kurse gab es teilweise große Abweichungen bezüglich der dafür erhaltenen Credit-Anzahl im Vergleich zu den Kursen an der HOST, was man dringen bei der Auswahl seiner Kurse in Betracht ziehen sollte. Den Studiengang Innovation and Management in Tourism gibt es sowohl auf Deutsch als auch Englisch. In meinem Fall war es so, dass ich neben den englischen auch an einigen der deutschen Kurse teilgenommen habe. Außerdem sind die Kurse je nach eigener Auswahl über mehrere Semester verteilt. Aufgrund dieser Umstände kam es gerade zu Beginn zu einigen Überschneidungen, welche das Einhalten der Anwesenheitspflicht von mindestens 75% etwas schwierig gemacht haben.

Freizeit & Reisen

Neben dem Studieren möchte man allerdings auch noch anderes erleben und hier kommt die gute Zuganbindung des Campus in Spiel. Ich habe mir gleich zu Beginn die App des Salzburgverkehrs heruntergeladen und mir ein Klimaticket für das Bundesland Salzburg zugelegt. Es gibt außerdem noch eine Menge anderer Angebote welche günstigere Bahntickets ermöglichen, es lohnt sich also sich vorher gut über die öffentlichen Verkehrsmittel zu informieren, vor allem wenn man an Ausflügen in andere Städte wie zum Beispiel Wien oder Prag interessiert ist.

Nicht nur die Stadt Salzburg selbst bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zum Besuchen von Märkten, Museen, Clubs, Bars, Restaurants, Cafés oder anderen Einrichtungen und Orten. Es lohnt sich einen Blick in die umliegende Region zu werfen, vor allem wenn man selbst gern wandert, an Wintersport interessiert ist oder gern einfach mal an einem der vielen wunderschönen Seen in der Gegend entspannen möchte. Auch ein Spaziergang entlang der Salzach ist sehr empfehlenswert.

Abgesehen davon gibt es nicht nur von der Hochschule selbst, sondern auch von unabhängigen Vereinen eine enorme Anzahl an sportlichen Angeboten und auch das International Office der Hochschule bietet von der Organisation von Skiausflügen über Picknicks für Erasmus Studenten eine tolle Auswahl an Aktivitäten.

Fazit

Ich habe in Salzburg trotz einiger anfänglicher Hürden eine Menge gelernt, konnte großartige Menschen kennenlernen, habe viel gesehen und erlebt und hatte alles in allem eine tolle Zeit! Ich kann diese Erfahrung also jedem empfehlen der sich für das Studium, die FHS, den Standort Salzburg oder auch das Land Österreich interessiert.