Studium

Frankreich - YSchools Troyes

La vie en rose in Troyes

Charlotta G., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Frankreich, YSchools Troyes, Sommersemester 2023

Was ich vor meinem Auslandsaufenthalt wusste: ich möchte meine Französisch-Kenntnisse verbessern. So kam es dann dazu, dass ich Troyes gewählt habe. Mich hat das mittelalterliche Flair der kleinen Stadt und die Nähe zu Paris angesprochen. Außerdem war es die einzige Partner-Hochschule in Frankreich, die auch Tourismusfächer angeboten hat. Der Bewerbungsprozess von der HOST aus war relativ einfach. Auch für YSchools musste man nur im Intranet seine Dokumente hochladen und persönliche Daten angeben.

Mein Hauptziel Französisch zu sprechen konnte ich v.a. durch den Kontakt mit den Buddies aus dem ESN Verein von YSchools realisieren. Die französischen Mitglieder dieser Studenteninitiative haben den Orientierungstag organisiert (leider sonst kaum weitere Veranstaltungen). Die ersten paar Monate gab es auch einen Französisch-Sprachkurs, wo man je nach Sprachniveau einer Gruppe zugeordnet wurde. Wenn man hier in Troyes Französisch sprechen möchte, lohnt es sich zudem das ein oder andere Fach auf Französisch zu wählen. In der Stadt selbst sprechen viele Menschen kaum Englisch und man ist gezwungen auf Französisch zu reden.

Besonders spannend waren folgende Kurse: Luxury Tourism Management, Client Experience in Luxury und Consumer Behavior. Bei YSchools setzen sich die Noten sehr ähnlich zusammen, wie in der Schule: die Klausur zählt 50% und sonst hat man Gruppenarbeiten, Präsentationen oder kleine Quizzes in den Vorlesungen. Es gab wirklich sehr viele Gruppenarbeiten und dadurch, dass die Tourismuskurse nur wenige Credits hatten (oft nur 2-3) musste ich 9 Kurse belegen und hatte immer etwas zu erledigen. Manche der Klausuren waren dafür viel weniger anspruchsvoll als in Stralsund. Ich konnte trotzdem oft reisen und habe jede Woche viel abends unternommen.

Wenn man sich bei YSchools für eine Sportart anmeldet zahlt man einen kleinen Geldbetrag und kann dafür dann bei allen Sportarten mitmachen. Troyes hat sonst mehrere Museen, zwei Schwimmbäder, eine schöne Stadt-Bibliothek (Médiathèque Jacques Chirac) und viele Läden in der Innenstadt. Außerdem gibt es das McArthurGlen Designer-Outlet, wo man bekannte Marken-Kleidung für einen günstigeren Preis erhalten kann. Es gibt einige Bars und eine Handvoll Clubs, wo wir Studenten unsere Abende verbracht haben. Bei Sonnenschein haben wir uns im Park getroffen oder an den Kanal gesetzt. Troyes hat zudem Restaurants mit Essen aus aller Welt, z.B. Koreanisch, Thailändisch und Tunesisch. Französisch essen und Champagner trinken kann man hier natürlich auch! Zu empfehlen: Crêperie La Tourelle, Tonton Farine (bestes Café mit guten Preisen) und The Message (Bar mit gratis Konzerten). Troyes liegt in der Nähe vom schönen See mit Strand „Lac d‘Orient“, den man entweder in 20min mit dem Auto oder in einer Stunde mit Leih-E-Bikes aus der Stadt erreichen kann.

Ein organisatorisches Problem stellte das Learning Agreement dar. Das lag daran, dass es viele der Kurse, die YSchools auf der Internetseite als verfügbar angegeben hatte anschließend doch nicht gab. Das führte zu einer mehrfachen Änderung des Learning Agreements. In Troyes hatten wir nie einen festen Stundenplan. Dieser hat sich jede Woche geändert und leider wusste man oft erst am Wochenende davor, welche Kurse jetzt wirklich in der kommenden Woche stattfinden sollten.

Die Wohnungssuche war relativ einfach. Die Hochschule hat uns ein paar Wochen vor Beginn unsere Kenndaten für ein Unterkunfts-Portal für Studenten geschickt („Studapart“). Ich habe in einem der Kosy Appart’hotel in Troyes gewohnt und es hat mir dort gefallen. Allerdings bekommt man für etwas günstiger auch gute WG-Zimmer. Da meine Freunde alle bei mir in der Nähe gewohnt haben konnten wir zusammen in die Stadt laufen. Das würde ich auch jeder Frau empfehlen, da Catcalling in Frankreich leider häufiger vorkommt.

Dadurch dass Troyes sehr zentral liegt habe ich mehrere Reisen in verschiedene Städte Frankreichs gemacht. Am schönsten fand ich Colmar, Rouen, Étretat (dort kommt man gut von Le Havre aus hin), Marseille und das Schloss Fontainebleau. Ich würde jedem empfehlen Frankreich zu erkundigen, da dieses wunderschöne Land so viel zu bieten hat. Paris liegt außerdem nur 1h30min von Troyes entfernt, hier kommt man sehr einfach hin. Es fahren mehrere Züge pro Tag und somit war ich oft in Paris. Ich finde es toll, dass man bis unter 25 Jahre umsonst in die meisten Museen in Frankreich reinkommt. Es gibt sonst auch viele Studenten-Angebote wie Studenten-Menüs und die Carte Flou Jeune für 1€ (damit bekommt man auf viele der Zugtickets 50% Rabatt).

Mein Fazit wäre: Troyes ist mit seinen alten Fachwerkhäusern und seinem Kanal eine wunderschöne kleine Stadt. Mir hat es hier sehr gut gefallen! Die Bars, Cafés, die Museen und Läden sind mir ans Herz gewachsen. Ich fand die Lage der Stadt im Zentrum Frankreichs sehr praktisch fürs Reisen. Trotz mancher organisatorischen Schwierigkeiten haben mir mehrere Kurse am YSchools Campus gefallen und ich habe viel dazu gelernt. Ich werde meine Zeit in Troyes vermissen und vor allem die vielen wundervollen Menschen, die ich während meines Aufenthalts kennen lernen durfte.