Wie wird aus einem Vertrag, aus einer gemeinsamen Absicht eine echte Einheit, die Hand in Hand für ihr Ziel arbeitet? – Durch Menschen, durch Begegnungen, Verbindungen, durch ein Wir-Gefühl, durch wachsende gemeinsame Identität.
Die Europäische Allianz EUNICoast – European University of Islands, Ports and Coastal Territories – als Europäische Universität der Inseln, Häfen und Küstengebiete ist per se verbunden: durch gemeinsame Merkmale und erklärte Ziele. Um zusammenwachsen zu lassen, was so gut zusammenpasst, hat sie quasi eine eigene Abteilung: WP5 – Mobility and Internationalisation.
Eingeteilt in insgesamt sieben solcher Arbeitspakete (Work Packages) wirkt die Allianz mit Vertreter*innen ihrer zwölf Mitgliedshochschulen. Im Work Package 5 (WP5) ist Lisa Arndt von der Hochschule Stralsund tätig – zusammen mit ihren Kolleg*innen Gaya Melis (Sassari, Sardinien) und Cédric Guern (Guadeloupe, Französische Antillen). Sie sind zuständig für die Mobilität innerhalb der Allianz – und damit für das Zusammenwachsen ihrer Mitglieder.
„Wir sind Ansprechpartner Nummer eins für die einzelnen International Offices innerhalb der Allianz – mit dem Ziel, Studierenden, aber auch Lehrenden und Mitarbeitenden den Weg ins Ausland zu erleichtern und ihnen internationale Erfahrungen zu ermöglichen", erklärt Lisa Arndt, die vor ihrer Tätigkeit im Projekt als Incoming-Koordinatorin im Stralsunder International Office tätig war.
Dafür wurde das Mobility-Büro gegründet und die drei eingestellt. Sie monitoren sowohl Incoming als auch Outgoing innerhalb von EUNICoast. Sie beraten Kolleg*innen aller zwölf Mitgliedshochschulen untereinander.
Klassisch ist es, dass Kolleg*innen einer Küstenhochschule sich bei einer Partnerhochschule aus EUNICoast ansehen, wie ihr eigenes Arbeitsfeld dort abgedeckt wird, dass Studierende ihr Studienfach an einer Partnerhochschule für ein oder zwei Semester weiterstudieren, dass Lehrende ihre Lessons nicht nur im heimischen Vorlesungssaal geben, sondern zeitweise auch in der europäischen Hochschulallianz – physisch oder virtuell.
„Wir versuchen, EUNICoast zu denken“, sagt Lisa Arndt. Man ist nicht einfach nur Angehörige*r der HOST, sondern jetzt immer auch der Allianz – seit die Hochschule im Sommer 2024 EUNICoast beigetreten ist.
Dieser geweitete Blick auf Identität durch Zugehörigkeit – der persönliches wie gesellschaftliches Wachstum bedeuten kann – ist in der Übertragung bekannt: der europäische Gedanke. Und er ist auch hier der Urheber.
Die Initiative verfolgt das Ziel, einen einheitlichen europäischen Bildungsraum zu etablieren. Durch eine langfristige, strukturierte und nachhaltige Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Universitäten soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hochschulen gestärkt werden. Gleichzeitig sollen europäische Werte und die gemeinsame Identität gefördert werden.
„Hochschulallianzen sind unter anderem gedacht als Instrument, um Europa näher zusammenzubringen“, erklärt Lisa Arndt, die als studierte Politikwissenschaftlerin das Konzept bewusst mitträgt und lebt. „Wir möchten auch, dass junge Leute sich mehr als Europäer*innen verstehen, damit wir langfristig als Europäische Union funktionieren“ – eine Union, die im globalen Kontext bestehen kann. Warum ist das wichtig? – „Das leichteste Beispiel sind Nachhaltigkeit und die Klimakrise: Solange in Nachbarländern Atomkraftwerke gebaut werden, während wir sie hier abbauen, kommen wir nicht weit. Aber auch soziale Gerechtigkeit, gleiche Löhne und gleiche Lebensbedingungen spielen eine Rolle.“
Allianzen seien ein Instrument, um zusammenzuwachsen, gemeinsam mehr zu bewirken – und in der täglichen Praxis auch für persönliches Wachstum – sei es für die Studierenden bei der Winter School auf den Azoren, die Mitarbeitenden beim „Arbeitsplatztausch“ auf Sardinien oder Lehrende in Digitalangeboten, die in Patras ausgespielt werden. „Wir sind eine Stellschraube in der Internationalisierung, die es geben muss, die wichtig ist – und darauf bin ich auch stolz“, sagt Lisa Arndt.
EUNICoast-Struktur an der HOST
Der Leiter für EUNICoast an der Hochschule Stralsund ist der Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Michael Koch. Zudem wirken Magdalene Weber und Carmen Opolski mit Stellenanteilen als Local Coordinators in der Allianz mit. Lisa Arndt ist direkt für EUNICoast tätig. Die Hochschule ist seit Juli 2024 Teil der Allianz und in sechs von sieben Work Packages vertreten. Für WP5 hat sie einen Co-Lead – ist also quasi Vizepräsidentin für die Internationalisierung innerhalb von EUNICoast. Der Lead liegt bei den Französischen Antillen.
Die European University of Islands, Ports and Coastal Territories (EUNICoast) ist eine von insgesamt 64 Europäischen Universitäten, die von der Europäischen Kommission ausgewählt und gefördert werden.
WP5 in Fakten
Das Work Package adressiert Studierende, Lehrende und Mitarbeitende. Sie können in verschiedenster Weise innerhalb von EUNICoast mobil sein – für Studierende gehören zum Beispiel nicht nur ganze Auslandssemester, sondern auch Short-Term-Mobilitäten für Intensivprogramme wie die SustainMV oder die Spring School. Lisa Arndt unterstützt und vermittelt passende Projekte und Kontakte.
Lisa Arndt
Haus 1, Raum 140,
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