Hochschul-Team entwickelt KI-Assistenten

Sicherheitsüberwachung in Mobilfunknetzen soll von Monitoringsoftware profitieren, die Auffälligkeiten nicht nur erkennt, sondern auch nachvollziehbar erklären kann – Das Projekt KISsMe.

 

Einen „KI-Assistent(en) für Sicherheitsüberwachung in Mobilfunknetzen“, kurz und eingängig KISsMe, erarbeitet ein Projektteam um Prof. Dr. Jan Sölter und Prof. Dr. Andreas Noack von der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Stralsund.

„Moderne Mobilfunknetze bilden das Rückgrat der Informationsgesellschaft“, konstatiert Prof. Dr. Jan Sölter. Als Teil der kritischen Infrastruktur seien sie essenziell, aber auch empfindliche Ziele für Angriffe. Die Störung von Anrufen, die Verhinderung von Datenkommunikation im privaten Sektor (z.B. WhatsApp) oder sogar das Abhören und Manipulieren von Sprache und Daten sind neben dem Überwachen der Laufwege von Personen realistisch vorstellbare Szenarien. Traditionelle Monitoring-Werkzeuge, die solche vielfältigen Angriffe erkennen sollen, geraten an ihre Grenzen. Im Projekt soll eine Monitoringsoftware entstehen, durch die keine sicherheitsrelevanten Anomalien unerkannt bleiben. „Zudem soll der Alarm bei der Entdeckung eines Angriffs begründet werden – transparent und nachvollziehbar und auch so, dass weitere Handlungsansätze für gezielte Nachforschungen und Gegenmaßnahmen aufgezeigt werden“, erklärt Prof. Dr. Noack. 

Im Projekt werden Large Language Modelle (LLMs) (wie ChatGPT eines ist) für dieses Sicherheitsmonitoring von Mobilfunknetzen eingesetzt und auf ihre Wirksamkeit geprüft. Untersucht wird dabei, wie ihre sprachliche Ausgabe genutzt werden kann, um Anomalien mit nachvollziehbaren Argumentationsketten zu erklären. Das Ziel ist die optimale Unterstützung der Netzwerkexpert*innen bei der Auswertung von Log-Daten in komplexen Situationen und eine interaktive Hilfe  für weitere Schritte. Mit dem Projekt sollen Best-Practices zur domänenspezifischen Adaptierung von LLMs etabliert werden, die weit über den Bereich der Mobilfunk-Netzwerkverkehrsanalyse hinaus angewendet werden können. 

Ein komplexes Vorhaben! Maxim Dernovoi (seit April) und Justin Konratt (ab 15. September), beides preisgekrönte Absolventen der Hochschule Stralsund, unterstützen das Projekt und streben als wissenschaftliche Mitarbeiter die kooperative Promotionen an der HOST zusammen mit dem Institute of Data Science Greifswald an. Industrie- und Projektpartner für KISsMe ist die Gesellschaft für Sichere Mobile Kommunikation mbH, die GSMK. Geschäftsführer Dr. Björn Rupp ist der Hochschule verbunden, er ist seit Längerem Lehrbeauftragter an der HOST. 

In dem Projekt werden auch studentische Hilfskräfte eingesetzt. „Das Wissen soll direkt in die Lehre transportiert werden“, erklärt Prof. Sölter, „und es wird zahlreiche Möglichkeiten für Abschlussarbeiten in dem Projekt geben“. 

https://www.hochschule-stralsund.de/forschung-und-transfer/institute/institute-for-applied-computer-science/artificial-intelligence-machine-learning/