Für den Raketenstart: Teamwork über den Globus

Studentisches Raketen-Team aus Malaysia besucht das Stralsunder Sundspace-Team. Besuch beim Oberbürgermeister und Workshop zu Hybrid-Triebwerken

 

eine Gruppe von vornehmlich jungen männlichen Menschen posiert fürs Foto
Impression vom Besuch in Malaysia
Sundspace beim TV-Dreh zum Test des Fallschirmsystems
Gruppenfoto auf der Werft
Vier junge Menschen und Prof. Dr. Jan-Christian Kuhr posieren fürs Foto
Exkursion bei der Malaysia-Reise: Prof. Dr. Jan-Christian Kuhr und ein Teil des Teams
Sundspace beim Workshop im Labor
Triebwerkstest zum Semesterstart

„Teamwork ist der Treibstoff, der gewöhnliche Menschen befähigt, ungewöhnliche Ergebnisse zu erzielen.“ Andrew Carnegie (Industrieller, Philanthrop; 1835 - 1919) dachte vermutlich nicht an ein Raketenteam, als er das sagte, aber dieses Teamwork in Stralsund hätte ihm sicher gefallen. Unser studentisches Raketen-Team Sundspace bekommt Besuch – von einem anderen Raketen-Team aus Malaysia, um gemeinsam das Erfolgsrezept für eine eigene suborbitale Rakete weiter zu verfeinern und den guten bisherigen Austausch zu pflegen. 

 

WAU Rocketry an der HOST

Am 29. September reisen sechs Studierende des WAU-Rocketry-Teams der Universiti Sains Malaysia nach Stralsund. Ein siebtes Team-Mitglied ist als Austauschstudent bereits in Deutschland. Er absolviert ein Praktikum bei Prof. Dr. Jan-Christian Kuhr, der als Professor an der HOST das Team Sundspace unterstützt und betreut. WAU-Rocketry-Team-Betreuer Dr. Chang Wei Shyang ist auch bereits an der HOST – als Gastdozent. Bis zum 5. Oktober bleibt die kleine studentische Delegation aus Malaysia in der Hansestadt. Für den 30. September ist sogar ein Treffen im Rathaus mit Stralsunds Oberbürgermeister, Dr. Alexander Badrow, und dem HOST-Rektor, Prof. Dr. Ralph Sonntag, angesetzt.

 

Erster Wissensaustausch 2024

Prof. Dr. Jan-Christian Kuhr und das Sundspace-Team der HOST hatten ihr „malaysisches Pendant“ eingeladen. Im November 2024 haben sie das Team an der USM in der Stadt Penang besucht. Wissensaustausch und die Kooperation zwischen den Teams standen im Vordergrund. Die Stralsunder haben an einem Workshop um eine Komposit-Außenhaut für eine Rakete herzustellen, teilgenommen, eine „Glasfaser-Bodytube“ und „Nose-Cone“ hergestellt und auch für ihren späteren Fallschirmtest in der Stralsunder Werft verwendet. 

Martin Kluge, Sven Heinrich, Heiner Liesegang, Jonas Reichert, Tom Gerlach und Timon Dümmler waren an der USM und haben eine erweiterte Sicht mit nach Deutschland gebracht. „Fachlich haben wir viel mitnehmen können“, berichtet Heiner Liesegang, „darüber hinaus kann man von einem (positiven) Kulturschock reden mit einer Vielzahl an Eindrücken. Die Art des Zusammenlebens, die für deutsche Verhältnisse unvorstellbare Gastfreundschaft und die Leistung der malaysischen Studierenden haben uns nachhaltig beeindruckt“.

 

Programm für den Besuch aus Malaysia

Für den Gegenbesuch hat Sundspace einen praktischen Workshop geplant, bei dem im Idealfall auch das Triebwerk der Stralsunder Rakete getestet werden soll. Sie wollen ihre „Erkenntnisse und Erfahrungen (primär) zu Hybrid-Triebwerken weitergeben und nach 

Möglichkeit die enorme Gastfreundschaft zu erwidern“, erklärt Heiner Liesegang, „Ziel der gesamten Kooperation war eine langfristige Zusammenarbeit“.

Prof. Dr. Jan-Christian Kuhr ordnet ein: „Der lang erwartete Gegenbesuch unseres Partnerteams aus Malaysia bietet eine weitere sehr gute Möglichkeit, über den fachlichen Austausch hinaus interkulturelle Erfahrungen zu gewinnen, persönliche Kontakte zu pflegen und auf Englisch zu kommunizieren. Derartige Internationalisierungserfahrungen sind für heutige Berufsbilder in der Industrie zunehmend wichtig und werden von der Hochschule Stralsund nachdrücklich unterstützt. Die Kooperation mit der Universiti Sains Malaysia (USM) ist mittlerweile sehr gut aufgestellt und bietet unseren Studierenden die Chance zu einem Kurzaufenthalt oder sogar zu einem Auslandssemester in Malaysia.“

 

Ziele des Teams: Technik und Wettbewerb

Im nächsten Jahr will Sundspace in Portugal bei der European Rocketry Challenge (EUROC) antreten, dort soll die Stralsunder Rakete „Siren“ möglichst exakt die angestrebte Zielhöhe von 3000 Metern erreichen und gegen ihre Konkurrenten aus ganz Europa antreten. „Zurzeit nähern wir uns mit einer Vielzahl an Komponenten einem ersten flugfähigen Prototypen, haben jedoch unter anderem durch Änderungen der Regularien weitere Entwicklungsarbeit bevorstehend. Das aktuell größte und nah bevorstehende Projekt ist wohl der Ausbau unseres Triebwerkteststands zu einer umfangreichen Festinstallation, die eine Bandbreite an neuen Möglichkeiten erschließt“, erklärt Heiner Liesegang.