Bauangelegenheiten, Reparaturen & tierische Familienzusammenführung

Wie Kollegen des Dezernats I eine Ente von der Brutzeit und durch ihre schwersten Stunden begleiteten – schwarz-gelbes Happy End inklusive.

***

Reparaturen, Außenpflege, Fahrdienst oder auch Bauverwaltung – dafür kennen die Hochschulangehörigen die Kolleg*innen des Dezernats I für Zentrale Dienste und Liegenschaften – aber als Tierretter? Doch auch diese Aufgabe haben sich die regen Kolleg*innen, die dafür sorgen, dass der Hochschulablauf reibungslos von statten gehen kann, zu Eigen gemacht an einem schönen Freitag im Mai 2020.

Bei einer Baubesprechung zu gutachterlichen Untersuchungen auf Haus 20 mit Vertretern des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Greifswald, Gutachtern und Architekten. Doch von vorn: Das Dach des Laborgebäudes zwischen der Fakultät für Wirtschaft und der für Maschinenbau sollte instandgesetzt werden, dazu wurde das Gründach beräumt – naja nicht ganz. Eine Wildente hatte sich einen schmucken Platz auf dem Flachdach als Brutstätte ausgesucht. Das Nest entfernen? - Nein! „Wir hatten ringsherum gearbeitet“, erinnert sich Dezernent Adrian Stahl. Der Ente wurde ein hübscher Grünstreifen gelassen und in friedlicher Koexistenz konnte gebrütet und gearbeitet werden. Doch an diesem Tag nicht. Die Eierschalen waren gefallen, doch wo waren die Küken? „Die sind wohl eines nach dem anderen in den Regenabfluss gefallen“, sagt Stahl.

Die Besprechung war erstmal gelaufen, denn: „Wen das nicht rührt, der ist kein Mensch“, sagt Stahl. Die Kollegen riefen die Feuerwehr, blieben bei der besorgten Entenmama, die am Dachgully mit dem … - ja „entenkükengroßen“ Durchmesser saß. Als ob sie die Kollegen um Hilfe rief, begann die Entenmutter zu schnattern und darauf hin begannen die Kleinen laut zu piepen. Sie waren in die Dachentwässerung gefallen und saßen auf einem Rohrbogen. Die Feuerwehrleute konnten relativ schnell per Hand sieben Küken aus dem 50 Zentimeter tiefen Rohr hervorzaubern. Ein Glück! - Geschafft! Doch das Piepen verstummte nicht. Das waren noch nicht alle Küken. Anscheinend waren einige Geschwister zirka fünf Meter tief in die Grundleitung gefallen. Was tun? Wie heißt es bei der Feuerwehr? – „Wasser marsch“. Über einen Wasserschlauch spülten die Kameraden der Feuerwehr die flauschigen Tierkinder aus der Grundleitung Richtung Regenwasserschacht am Boden – natürlich behutsam. Und so kamen auch Küken 8, 9, 10, 11 und (wenn auch mit Verzögerung und unter Anspannung der Kollegen) Küken 12 zum Vorschein – gesund und munter. Jetzt können sich die Kollegen des Dezernats auch noch "tierische Familienzusammenführung" mit in ihren Aufgabenbereich schreiben.