Flying-Faculty-Einsatz: Prof. Kuhr in Jordanien

Kooperation in Lehre und Forschung mit der German Jordanian University zu digitalen Zwillingen, erneuerbaren Energien, Photovoltaik, KI in der Landwirtschaft, automatischer Weidewirtschaft und Zustandsüberwachung von Maschinen

Vom 18. bis 25. Oktober 2025 nahm Prof. Dr. rer. nat. Jan-Christian Kuhr als erster Professor der Hochschule Stralsund am internationalen Flying-Faculty-Programm teil und besuchte die German Jordanian University (GJU) in Amman. Ziel seines Aufenthalts war es, die Kooperation zwischen der HOST und der GJU in Lehre und Forschung weiter auszubauen. Ein lohnenswertes Ziel, denn: „Die GJU ist eine hochmoderne jordanische Universität, die sich als Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) versteht und eng mit deutschen HAW kooperiert. Ihre Studierenden müssen ein sogenanntes deutsches Jahr absolvieren, in dem sie einerseits ein Semester an einer deutschen HAW belegen und andererseits ein Industriepraktikum in Deutschland absolvieren“, berichtet Prof. Kuhr, „mit seinen zahlreichen Palmen gleicht der Campus einer Oase und bietet seinerseits sehr angenehme Studienbedingungen“.

Lehre und Austausch vor Ort

Während seines Aufenthalts hielt Prof. Kuhr mehrere gut besuchte Lehrveranstaltungen für Bachelor- und Masterstudierende. In der Vorlesung „How a Tiny Effect Saves Lives“ zeigte er, wie hochsensible Sensorik in Fahrzeugsystemen dazu beiträgt, Fahrzeuge in gefährlichen Fahrsituationen zu stabilisieren. In einem weiteren Vortrag erläuterte er anhand eines aktuellen Forschungsprojekts, wie sich der Verschleiß von Kugellagern über Vibrationsspektren bestimmen lässt – ein Thema aus dem Bereich Predictive Maintenance und Industrial Internet of Things.

Auf Wunsch der GJU stellte Prof. Kuhr zudem die Nutzung digitaler Zwillinge in der ingenieurwissenschaftlichen Lehre vor und zeigte, welche Rolle Methoden wie Hardware-in-the-Loop oder MATLAB/Simulink heute in modernen Ausbildungskonzepten spielen.

Bei Treffen mit Fakultätsmitgliedern wurden darüber hinaus Möglichkeiten gemeinsamer Forschungsprojekte besprochen, unter anderem zu erneuerbaren Energien, Photovoltaik, künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft, automatischer Weidewirtschaft, Zustandsüberwachung von Maschinen und vorausschauender Wartung. Dazu hatte sich Prof. Kuhr vorab mit seinen Kollegen der Hochschule abgestimmt. Weitere digitale Treffen mit den jeweiligen Partnern sind bereits geplant. Das Fazit des Professors: „Der Besuch an der GJU lohnt sich. Er bietet eine hervorragende Möglichkeit, die Hochschule Stralsund an der GJU bekannt zu machen und dortige Studierende zu einem Auslandssemester oder sogar einem Weiterstudium an der HOST zu motivieren. Relevant sind natürlich auch mögliche Forschungskooperationen.“

Hintergrund: Was ist das Flying-Faculty-Programm?

Das Flying-Faculty-Programm ermöglicht es Professorinnen und Professoren deutscher Hochschulen, kurzfristig an ausländischen Partnerhochschulen zu lehren. Die Lehrenden „fliegen“ – daher der Name – für wenige Tage oder Wochen ins Partnerland, bieten dort Module an und unterstützen beim Ausbau gemeinsamer Studien- und Forschungsaktivitäten.
Die GJU setzt dieses Modell seit Jahren erfolgreich ein, um Studierenden international ausgerichtete Lehre auf hohem Niveau zu bieten.

Organisiert beziehungsweise begleitet über das International Office (IO) besuchen Lehrende der HOST des Öfteren Partnerhochschulen im Ausland. Erst kürzlich vertrat Prof. Dr.-Ing. Steven Dühring die HOST auf einer Bildungsmesse in Armenien. Prof. Dr.-Ing. Michael Bierhoff und Christine Tokaji vom IO besuchten die Partnerhochschule UPB in Medellín, Kolumbien, um Double-Degree-Programme in Elektrotechnik und Renewable Energies weiterzuentwickeln. Prof. Bierhoff hielt zudem spanischsprachige Lehrveranstaltungen. Vor kurzem war zudem eine EUNICoast Delegation zu Besuch an unserer Partneruni auf den Azoren, um diese kennen zu lernen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.