Excursion: Bangladesh, Singapore 2014

OZ vom 19.11.2014

Ostseezeitung vom 19. November 2014


Stralsunder entdecken Bangladesh - 
Bei einer zweiwöchigen Exkursion besuchten die Deutschen auch Unternehmen in Singapur.

In Singapur besuchten die Stralsunder vor allem deutsche Unternehmen.
© Svenja Krojer

Stralsund. Als Kontrastprogramm bezeichnet Lasse Frank die beiden Städte Dhaka in Bangladesch und Singapur. „Da treffen Welten aufeinander“, meint der 23-Jährige, der an der Fachhochschule Stralsund im Fach Baltic Management Studies (BMS) eingeschrieben ist.

Gemeinsam mit sieben Kommilitonen und Professor Jürgen Rothlauf nahm Lasse an einer zweiwöchigen Exkursion teil, die die Gruppe unter anderem nach Bangladesch führte. In dem internationalen Studiengang BMS gibt es auch 13 Studierende aus Bangladesch. „Ein Glücksfall für uns, denn Riyed Rony, einer der Studierenden, organisierte für uns eine Menge vor Ort“, erklärt Jürgen Rothlauf.

Unter anderem konnten die Deutschen zwei Textilfabriken besuchen. „Nach der Katastrophe Anfang vergangenen Jahres, als eine Fabrik einstürzte und Tausende Arbeiter den Tod fanden, wollte ich mir vor Ort ein Bild der Arbeitsbedingungen machen“, erklärt Rothlauf.

„Es gibt nicht oft die Chance, in ein Entwicklungsland zu reisen und es so zu entdecken“, sagt Lasse. Denn Riyed hatte auch dafür gesorgt, dass einige seiner Freunde sich als Touristenführer zur Verfügung stellten. „Mit ihnen sind wir direkt in die Stadt gefahren und durch Gassen gelaufen“, erinnert sich Svenja Krojer. Was der 20-Jährigen besonders auffiel, ist die Offenheit und Gastfreundlichkeit der Bangladeschi. „Wir wurden auch zu Riyed nach Haus eingeladen, ein tolles Erlebnis“, sagt Svenja.

„Dort ist es wirklich so, dass die Ärmsten noch am meisten geben“, sagt Maximilian Schwarz, der ebenfalls mit zur Stralsund-Truppe gehörte.

Was die Hansestädter am meisten beeindruckte, war ein Besuch bei einer Sozialinstitution, der Jaago-Foundation, die einst von einem Studenten gegründet wurde und sich für bessere Bildungsmöglichkeiten in Bangladesch engagiert. Sie finanziert sich vollständig aus Spenden und hat es bis heute geschafft, 24 Schulen aufzubauen. 10 000 Helfer der Foundation sind landesweit unterwegs. „Es ist wirklich so, dass man sich nach diesen Erfahrungen mal wieder selbst hinterfragt“, sagt Sven Spiecker (23). „Und man hat jetzt einen ganz anderen, offeneren Umgang mit den Studierenden aus Bangladesch.“ Den Kontrastpunkt Singapur hatte Jürgen Rothlauf bewusst gewählt: „Auf der einen Seite eines der ärmsten Länder der Welt, auf der anderen eines der am weitesten entwickelten.“ In Singapur waren die Stralsunder vor allem in deutschen Unternehmen unterwegs, um den dortigen Managern auf den Zahn zu fühlen. „Das war schon spannend, auch wenn es wirklich eine gänzlich andere Situation als in Bangladesch war“, meint Svenja. Einig war man sich jedoch darüber, dass die Exkursion bleibende Eindrücke hinterließ.

 

ZAS vom 26.10.2014

Artikel in der Zeitung am Strelasund (ZAS) vom 26. Oktober 2014

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