Erfahrungsbericht

Martha W., International Management in the Baltic Sea Region, 5.Semester, Schweden, Kristianstad,Kristianstad University, Sommersemester 2025

Hej hej! Ich bin für mein Auslandssemester ins schwedische Kristianstad gezogen. Mein Auslandssemester in Kristianstad war eine spannende Mischung aus neuen Routinen, stillen Nachmittagen in kleinen Cafés und der Herausforderung, sich in einem neuen akademischen System zurechtzufinden. Bevor ich mich ins Abenteuer Schweden gestürzt habe, habe ich die Schwedisch-Kurse belegt, welche mein Interesse an einem Auslandssemester in Schweden geweckt haben.

 

Unterkunft

Mit meiner Unterkunft hatte ich wirklich Glück. Ich habe über ein Portal eine kleine Wohnung gefunden, die Mieterin, eine schwedische Studentin, war während meines Semesters im Auslandsstudium in Barcelona. Ihre Wohnung lag direkt hinter der Uni, was superpraktisch war!

Viele andere Studierende wohnten im Åhus Resort. Åhus ist aber eine gute Stunde mit dem Bus entfernt. Dort lebt man in kleinen Bungalows, sogenannten „Villen“, mit zwei weiteren Studis zusammen. Eine andere, außergewöhnliche Wohnmöglichkeit ist das ehemalige Gefängnis mitten in Kristianstad. Inzwischen ist es ein umgebautes Wohnheim mit speziellem Flair und wöchentlichen Themen Partys, wie zum Beispiel eine Karnevalsparty.

 

Studieren in Schweden

Das Studiensystem in Kristianstad unterscheidet sich deutlich von dem, was ich aus Deutschland gewohnt bin. Anstatt mehrere Module parallel zu absolvieren, belegt man in Schweden jeweils einen Kurs über einen Zeitraum von etwa fünf Wochen, der mit 7,5 ECTS bewertet wird. Die Prüfungsleistung erfolgt jeweils am Ende dieses Zeitraums, bevor der nächste Kurs beginnt. Während meines Auslandssemesters habe ich folgende Kurse besucht: Business English I: Communication Skills for the Workplace, Strategic Management, Innovation and Product Development und Corporate Social Responsibility.

Der Fokus lag stark auf Gruppenarbeiten, Hausarbeiten und eigenständigem Lernen. Demnach hatte ich meist nur zwei bis drei Vorlesungen in der Woche, aber dafür umso mehr Aufgaben für zuhause. Außerdem, wurde nur in einem der vier Kurse eine klassische schriftliche Prüfung verlangt. Alle anderen Module wurden durch Projektarbeiten, Präsentationen und schriftliche Ausarbeitungen abgeschlossen. Diese Lernform forderte ein hohes Maß an Selbstorganisation, ermöglichte jedoch auch eine tiefere inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen und förderte die Entwicklung wichtiger Schlüsselkompetenzen. Ich benötigte einige Zeit, um mich an das Studiensystem zu gewöhnen, da die Kurse nahtlos aufeinander folgten und kaum Raum für Erholung zwischen den Modulen ließen. Das führte zu einer gewissen Belastung, insbesondere zu Beginn des Semesters.

 

Tägliches Leben

Kristianstad ist eine kleine Stadt, was jedoch zu ihrer besonderen Atmosphäre beiträgt. Die überschaubare Größe ermöglicht eine ruhige und angenehme Studienumgebung, in der man sich schnell zurechtfindet und wohlfühlen kann.

In meiner Freizeit habe ich die Gelegenheit genutzt, sportlich aktiv zu werden. Insbesondere Badminton entwickelte sich schnell zu meiner neuen Leidenschaft. Der Sport bot nicht nur einen körperlichen Ausgleich zum Studium, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit, um andere internationale Studierende kennenzulernen.

Darüber hinaus nutzte ich die gute Zugverbindung, um die Umgebung zu erkunden. Ein besonderes Highlight war mein Besuch in Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt beeindruckte mich mit ihrer Architektur, Lebensqualität und kulturellen Vielfalt. Auch wenn die Lebenshaltungskosten dort höher sind, ist ein Tagesausflug absolut lohnenswert!

 

Tipps und Tricks

Der Beitritt zur Student Union lohnt sich. Einerseits bekommst du dadurch Zugang zur Mecenat Card, mit der man deutliche Vergünstigungen beim öffentlichen Nahverkehr erhält. Andererseits wirst du über Veranstaltungen und Aktivitäten informiert, die speziell für internationale Studierende organisiert werden, was super dabei hilft, um Kontakte zu knüpfen und sich schnell einzuleben.


Auch die Sports Union bietet viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, darunter Badminton, Volleyball, Schwimmen im nahegelegenen Badriket, Klettern oder Tischtennis. Die Teilnahme ist an das Beitreten der Sportunion gebunden, aber der Preis beträgt lediglich 250 SEK pro Semester, was ca. 22,60 € entspricht. Die Sportaktivitäten werden fast ausschließlich von internationalen Studierenden besucht, wodurch ich ganz verschiedene Kulturen kennenlernen durfte.


Ich habe versucht, während meines Auslandssemesters so viel wie möglich mitzunehmen und kann das auch nur empfehlen. Egal ob Events der Student Union, Sportangebote, Ausflüge oder einfach spontane Treffen mit anderen Studierenden: Oft entstehen genau aus solchen Momenten die besten Erinnerungen. Auch wenn ich manchmal müde war oder eigentlich keine Lust hatte, habe ich nie bereut, doch noch mitgegangen zu sein. Rückblickend waren es gerade diese Erlebnisse, die mein Semester besonders gemacht haben.