Erfahrungsbericht

Klara H., Leisure and Tourism Management, 5. & 6. Semester, Peru, Lima, Universidad San Ignacio de Loyola, Wintersemester 2024/25 - Sommersemester 2025

Von der Ostsee an den Pazifik – Meine Auslandssemester in Lima

 

Buenos Días aus dem wunderschönen Lima!
Ich bin Klara und durfte zwei Semester an der Universidad San Ignacio de Loyola (USIL) in Lima studieren. Als ich mich für ein Auslandssemester entschieden habe, war für mich schnell klar, dass es nach Peru gehen soll – nicht zuletzt, weil die USIL eine Partnerhochschule meiner Heimatuni in Stralsund ist. Rückblickend kann ich sagen: es war die beste Entscheidung überhaupt.

Bewerbungsprozess & Vorbereitung

Der Bewerbungsprozess verlief erstaunlich unkompliziert. Über die Hochschule Stralsund lief der Kontakt direkt zur USIL und sobald ich meine Unterlagen eingereicht hatte, war schon alles in die Wege geleitet. Besonders angenehm war, dass die Uni in Lima mir bei der Visa-Organisation half. Ansonsten habe ich mir eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, ein paar notwendige Impfungen aufgefrischt und dann nur noch den Flug gebucht – und schon konnte das Abenteuer beginnen.

Wohnen in Lima

Gewohnt habe ich bei einer Gastfamilie – und das war ein absoluter Glücksgriff. Ich hatte mein eigenes Zimmer und Bad, habe aber die Küche mit anderen Peruanern geteilt. Für mich war das die beste Entscheidung überhaupt, da ich so direkt in das peruanische Leben eintauchen konnte und nicht in einer „International-Bubble“ gelandet bin. Meine Gastfamilie ist für mich mittlerweile wie eine zweite Familie geworden. Preislich liegt Wohnen hier deutlich unter dem Niveau in Deutschland – schon für unter 500 Dollar findet man etwas Schönes.

Uni-Leben

Das Studium an der USIL unterscheidet sich stark von dem in Stralsund. Während bei uns viel auf die Endprüfung hinausläuft, setzt sich die Note hier aus vielen kleinen Leistungen wie Präsentationen, Reports und Quizzes zusammen. Das nimmt zwar den großen Druck am Ende, erfordert aber eine konstante Mitarbeit. Ich habe meine Kurse auf Englisch gewählt, da die Lehrveranstaltungen interaktiver gestaltet sind. Parallel habe ich einen Spanischkurs besucht, was mir im Alltag unglaublich geholfen hat.

Sprache & Alltag

Im Alltag kam ich an Spanisch gar nicht vorbei – und genau das wollte ich auch. Anfangs war es eine Herausforderung, aber mit der Zeit habe ich große Fortschritte gemacht. Englisch wird in Peru nicht so häufig gesprochen, sodass man sehr schnell ins Spanische hineingeworfen wird. Und genau das hat mir geholfen, mich in die Kultur und das Leben vor Ort zu integrieren.
Der Alltag in Lima ist lebendig, manchmal chaotisch – und doch herrlich entschleunigend. Es gibt keine U-Bahn oder Tram, sodass Staus zum Tagesprogramm gehören. Anstatt sich darüber aufzuregen, habe ich gelernt, gelassener zu werden. Auch kulinarisch hat Peru unglaublich viel zu bieten: von Streetfood bis hin zu einigen der weltbesten Restaurants, die sich hier in Lima finden. Nur für Vegetarier:innen und Veganer:innen ist es manchmal eine kleine Herausforderung.

Kultur & Freizeit

Peru ist ein Land voller Feste, Traditionen und Herzlichkeit. Ich durfte viele religiöse und kulturelle Feiern miterleben – jede Stadt, jede Region hat ihre ganz eigenen Bräuche. In meiner Freizeit habe ich das Reisen durch Peru besonders genossen: ob der siebenfarbige Berg auf 5000 Metern Höhe, der Regenwald bei Tarapoto, die Strände im Norden bei Máncora oder natürlich Machu Picchu – jedes Ziel hat mich aufs Neue überwältigt. Besonders beeindruckend war für mich die Kraft der Natur: man fühlt sich klein, aber gleichzeitig unendlich lebendig.

Tipps & Fazit

Mein wichtigster Tipp für zukünftige Studierende: stürzt euch ins peruanische Leben! Sucht euch eine Unterkunft bei einer Gastfamilie, verbringt Zeit mit Peruaner:innen und nicht nur mit anderen Austauschstudierenden. Nur so erlebt ihr das Land wirklich authentisch. Außerdem: keine Angst vor den Vorurteilen rund um Sicherheit. Mit gesundem Menschenverstand habe ich mich nie unsicher gefühlt – im Gegenteil, oft sogar sicherer als in Deutschland.
Für mich ist Peru zu einem zweiten Zuhause geworden. Ich habe mich in die Menschen, die Kultur und die Natur verliebt. So sehr, dass ich beschlossen habe, erstmal auf unbestimmte Zeit zu bleiben.

Wenn ihr Lust habt, euren Alltag zu entschleunigen, eine völlig neue Kultur kennenzulernen und unvergessliche Abenteuer zu erleben – dann ist Peru euer Land.