Studium

University of the Littoral Opal Coast (ULCO) - Frankreich

Ein Auslandssemester in Boulogne-sur-Mer

Katharina H., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Université Littoral Côte d’Opale, Boulogne-sur-Mer, Frankreich, Sommersemester 2020

Vorbereitung

Vorbereitend auf meine ERASMUS-Bewerbung habe ich alle verfügbaren französischen Partneruniversitäten kontaktiert. Zeitnahe erhielt ich eine Antwort des International Office der Université Littoral Côte d’Opale. Von diesem Zeitpunkt an stand ich in ständigem Kontakt mit der Leiterin des International Office am Standort Boulogne-sur-Mer. Sie sendete mir den Kurskatalog, vermittelte mir eine Wohnung und half mir alle Verträge abzuschließen und zu kündigen. Da die vorherrschende Lehrsprache französisch ist, steht auch lediglich eine französische Version des Kurskatalogs zur Verfügung. Außerdem war schon seit einigen Jahren kein Student mehr an der Universität, weswegen sich die Anerkennung der Kurse als aufwendiger als erwartet herausstellte. Keine der Kurse der vorherigen LTMer stimmten mit dem aktuellen Katalog überein. Also lag es an mir das Kursangebot für die jeweiligen Dozenten zu übersetzen. Die ERASMUS-Bewerbung an sich ist jedoch recht unkompliziert. Ich bin lediglich dem Leitfaden auf der Hochschul- Website gefolgt. Kurze Zeit nachdem ich die ERAMUS-Förderung genehmigt gekriegt habe, sendete mir mein Kontakt aus Boulogne-sur-Mer alle notwendigen Unterlagen für die französische Universität. Um Panik bei der Wohnungssuche zu vermeiden reservierte sie mir bereits ein halbes Jahr im Voraus eine Wohnung.

Anreise und Wohnung

Die Anreise verlief nicht ganz ohne Komplikationen, aufgrund der zahlreichen Streiks in Frankreich zu der Zeit. Die Leiterin des International Office am Standort holte mich am Bahnhof ab und brachte mich zur Wohnung. Die Mietkosten waren mit ungefähr 380,00€, ohne Strom, ohne Wasser, recht hoch. Jedoch war ich insgesamt zufrieden. Ich hatte ein eigenes Badezimmer mit Dusche und eine Küchenzeile mit Herd, Kühl- und Gefrierschrank. Die gesamte Wohnung ist möbliert, befindet sich direkt neben der Universität und nahe zum Stadtzentrum. Im Wohnkomplex wohnten ebenfalls andere internationale, sowie französische Studenten. Der Vermieter ist sehr freundlich und entgegenkommend. Insbesondere während des Corona-Lockdowns hat er sich nach unserem Wohlbefinden erkundigt und versucht uns so gut es geht zu unterstützen.

Stadt und Uni

Boulogne-sur-Mer liegt im Norden Frankreichs, direkt am Ärmelkanal. Die Hafenstadt hat einen wunderschönen historischen Kern und einen der größten Fischereihäfen Frankreichs. Außerdem findet man großartige Bäckereien, Pubs und Restaurants. Ein weiteres Highlight bilden der riesige Strand und das Meeresaquarium „Nausicáa“. Mit dem Zug oder Bus erreicht man innerhalbweniger Stunden Städte, wie Lille, Dunkerque oder Calais. Die Universität ist sehr groß und hat mehrere Campusse in der Stadt, die alle fußläufig zu erreichen sind.

Außerdem gibt es einige Sportangebote und eine große, zweistöckige Bibliothek, die ganzwöchig geöffnet hat. Die Mensa bietet für 3-4€ ein dreigängiges Menü an. Ich bin vor allem dankbar für die Unterstützung von der Verantwortlichen des International Office vor Ort. Sie hat mich bei wichtigen Terminen begleitet, mir bei der Orientierung und beim Kennenlernen geholfen und mir bis zum Schluss bei allem zur Seite gestanden.

Studium und Freizeit

Mein Auslandssemester war leider vor allem von einer hohen Anzahl an Kursen und damit einem vollen Stundenplan geprägt. Auch andere ERASMUS-Studenten vor Ort hatten unter der Woche kaum eine freie Minute. Die meisten Lehrveranstaltungen fanden in Form von Frontalunterricht statt und einige Dozenten hatten keinerlei visuelle Unterstützung. In diesen Fällen fühlte es sich oft eher wie ein mehrstündiges, französisches Diktat an. Ein paar Dozenten zeigten jedoch Verständnis und haben mir besonders in den ersten Wochen sehr geholfen. Viele meiner Kurse bestanden zum einen aus dem methodischen und zum anderen aus dem praktischen Teil. Somit wurde während der der Übungsstunden das

Wissen aus der Vorlesung angewandt. Der Stundenplan war dadurch zwar ausgefüllter, aber es hat mir auch sehr beim Verständnis geholfen. Ein anderer großer Bestandteil des Alltags bildeten Hausaufgaben, Präsentationen und Zwischenprüfungen. Insgesamt blieb mir und den anderen ERASMUS-Studenten nicht viel Freizeit. Nichtsdestotrotz haben mir einige Kommilitonen an Wochenenden für ein paar Stunden die Stadt gezeigt oder wir haben uns zum Abendessen getroffen. Ein Highlight war definitiv das Treffen der ERASMUS- Studenten aller Standorte der Universität in Boulogne-sur-Mer. An dem Tag waren wir Strandsegeln (char à voile) und in Nausicáa. Ich würde diese beiden Erlebnisse auf jeden Fall jedem der in die Stadt kommt weiterempfehlen. Außerdem war es schön sich mit Anderen auszutauschen. Der ERASMUS-Ausflug nach Paris ist wegen der Corona-Krise ausgefallen.

Fazit

Ich kann euch ein Auslandssemester allgemein nur empfehlen. Ob ihr nach Boulogne-sur-Mer wollt, liegt an euch. Die Küstenstadt, mit ihren charmanten Restaurants, dem bekannten Fischmarkt, sowie tollem Strand und beeindrucken Museen, hat mir wirklich sehr gefallen. In jedem Fall rate ich den Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen, immer wieder aktiv das Gespräch mit den Dozenten zu suchen und Kommilitonen um Hilfe bitten.