Ein halbes Jahr auf der Insel des ewigen Frühlings

Marie Bi., Leisure and Tourismmanagement, 7. Semester, Spanien, Teneriffa, Puerto de la Cruz, TU International Academy, Septemlber 2019 - Februar 2020

Das 6. Semester ist vorbei und endlich ist es soweit – endlich Praxiserfahrungen sammeln ... oder doch nur Kaffee kochen? Mit dieser Sorge geht wohl jeder an sein Praktikum heran. Werde ich genug lernen? Wie sind meine Kollegen? Bekomme ich das alles hin? Was wenn ich alles falsch mache? Diese Zweifel sollten mit dem Beginn meines Praktikums an der FU International Academy auf Teneriffa jedoch schnell verschwinden.

Das Praktikum als Administration & Digital Marketing Intern, von Anfang Oktober 2019 bis Ende März 2020, habe ich über www.meinpraktikum.de gefunden. Nach einer schriftlichen Bewerbung folgte ein Skype Telefonat mit einer der Kolleginnen, mit denen ich später in engem Kontakt sein sollte. Da in meiner Position sowohl Englisch, Deutsch als auch Spanisch gefragt war, unterhielten wir uns auf genannten Sprachen und mir wurden einige Fragen über
meinen Lebenslauf, das Studium und meine Persönlichkeit gestellt. Noch während des Telefonats wurde mit mitgeteilt, dass ich wohl der Favorit im Rennen bin, jedoch noch bis zum nächsten Tag auf die endgültige Entscheidung warten sollte.
Nach einer sehr freundlichen und positiven Rückmeldung stand also fest, dass ich das 8. Semester auf Teneriffa, um genau zu sein in Puerto de la Cruz, verbringen dürfte. Die perfekte Gelegenheit dem deutschen Winter zu entfliehen. Glücklicherweise bleib mir der Stress einer Wohnungssuche erspart, denn ich bekam eine Wohnung gestellt, die ich mir mit zwei anderen Praktikantinnen geteilt habe. Praktischerweise befand sich das Apartment gleich neben einem der tollen Schwarzsandstrände der Stadt.
Dank der einzigartigen Lage der FUIA im Distrikt La Paz und mit grandiosem Blick auf den Vulkan Teide, dem höchsten Berg Spaniens, erwartete mich jeden Morgen eine 30-minütige, schweißtreibende Wanderung zur Arbeit. Natürlich hätte ich mich auch in den Bus schwingen können, jedoch wollte ich mir den Charme der Stadt, die frische Ozeanluft und den Blick über das Meer nicht entgehen lassen.
Da die FUIA nicht nur eine Spanischschule, sondern auch eine Digital Marketing Schule ist, hatte ich, gemeinsam mit den anderen Praktikantinnen, die Gelegenheit zu Beginn des Praktikums einen einwöchigen Digital Marketing Strategy Kurs mitzumachen. Dieser Kurs sollte mich intensiv auf meine bevorstehenden Aufgaben vorbereiten und wird normalerweise für all diejenigen ausgeschrieben, die eine eigene Website haben, ihre Google-Rankings verbessern oder digitale Präsenz erhöhen wollen.
Nach der Hälfte meines Praktikums hatte ich die Möglichkeit, an einem weiteren einwöchigen Kurs teilzunehmen. Dieses Mal sollte es um das populärste Content Management System WordPress gehen. Der Schwerpunkt dieses Kurses lag darauf zu lernen, wie man seine eigene professionelle Website erstellt.
Meine Hauptaufgabe sollte es sein, die erste Kontaktperson für die ankommenden Studenten zu sein und diese während ihres Aufenthalts zu betreuen und ihnen bei allen Problemen zu helfen. Da ich an einer Sprachschule arbeitete und jede Woche neue Leute kamen und gingen, war es wichtig, schnell eine Routine zu finden und den täglichen Betrieb der Schule zu verstehen. Je schneller ich meine Verwaltungsaufgaben bewältigte, desto mehr Zeit blieb mir für den Marketingteil. Während meines Praktikums wurde ich also, neben den administrativen Aufgaben, auch mit einer Vielzahl von Digital Marketing Tasks betraut, um meine Fähigkeiten in diesem Bereich zu erweitern. Die Aufgaben waren als solche: Erstellung von Inhalten für die Social-Media-Kanäle, Erstellung von Bildungsinhalten, Gestaltung von Infografiken, Copywriting und Verwaltung des Veranstaltungskalenders.
Ich kann definitiv sagen, dass ich während meines Praktikums eine Menge gelernt habe. Insbesondere die beiden Intensivkurse zu Digitalem Marketing und WordPress waren nichtnur eine unglaubliche Gelegenheit, mich auf mein Praktikum vorzubereiten, sondern auch,um mich zu entwickeln und zu motivieren. Ich habe viele neue Begriffe und Konzeptekennengelernt, die ich auch in Zukunft anwenden möchte und werde.
Da ich ein eher chaotischer Mensch bin und gerne Dinge ohne Planung mache, war es für mich zwar nicht immer leicht, jedoch sehr wichtig, verstanden zu haben, dass Organisation und Planung für die Durchführung jeder Aufgabe wesentlich und hilfreich ist und tatsächlich viel Zeit und Mühe sparen kann.
Zu Beginn meines Praktikums war ich ziemlich damit beschäftigt, meine Rolle im täglichen Leben der FUIA zu finden und hatte in den ersten Wochen nicht viel Zeit für Marketingaufgaben. Da ich mich von Anfang an sehr für Marketing interessiert habe, hat mich der Start des Praktikums leicht demotiviert und ich hatte Angst, dass ich mich langweilen würde oder keine Marketingaufgaben bekommen würde.
Zum Glück ist das nicht passiert, und sobald ich meine Routine gefunden hatte, verschwanden meine Sorgen. Ich konnte mir sogar aussuchen, welche Themen ich abdecken und welche Aufgaben ich von der Abteilung Digitales Marketing übernehmen wollte.
Was mir besonders gut gefallen hat, war die Arbeitsatmosphäre in der Firma. Seit dem ersten Tag wurde ich mit offenen Armen empfangen und fühlte mich sehr geschätzt und eingebunden. Das ganze Team ist sehr herzlich, hat ein offenes Ohr und hilft gerne.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich sehr glücklich über meine Entscheidung für das Praktikum bei FUIA bin. Nach der Arbeit und an den Wochenenden hatte ich Zeit, die Insel zu erkunden und das großartige Klima der Kanarischen Inseln zu genießen. Wer nach Puerto de la Cruz kommen möchte, sollte jedoch wissen, dass der Altersdurchschnitt in dieser Stadt etwas höher ist als erwartet. Dort leben viele Rentner, vor allem deutsche. Unsere
Altersgruppe scheint bei einem Spaziergang durch die Stadt teilweise komplett zu fehlen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Wer mit einem offenen Herz durch das Leben geht wird auch hier tolle Freunde finden. Die ersten erwarten einen glücklicherweise schon am Arbeitsplatz.