12. Dezember


In der Ingenieur-Ausbildung an unserer Hochschule ist das Labor als Raum des praktischen Lehrens und Lernens ein zentraler Bestandteil der Studienordnungen. Theoretisch erworbenes Grundlagenwissen wird vertieft, praxisbezogenes Handlungswissen angeeignet und eigenständiges Problemlösen gefördert. Doch was tun bei limitierten Laborplätzen, Zugangszeiten und begrenzter Verfügbarkeit moderner Gerätetechnik? In der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik arbeitet man an einer Lösung und setzt die Idee eines zukunftsfähigen Laborlernortes um.

DistLab hebt digitales Lernen an der HOST auf eine neue Stufe

Wenn digital, dann mit Stil! Das „DistLab“ fährt dahingehend richtig groß auf. Die Abkürzung steht für „Distanzlabore für die Ausbildung in ingenieurwissenschaftlichen Fächern“. Und in denen können dann mal eben Roboter erledigen, was Studierende ihnen vorgeben. Ein Beispiel. Aber von vorn …

Die Hochschule Stralsund (HOST) hat im Mai 2021 den Zuschlag für das Vorhaben DistLab erhalten. Es wird von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ für drei Jahre gefördert.  Professor*innen aller drei Fakultäten sind mit Teilvorhaben beteiligt.

Beispiele aus der Fakultät ETI

In der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik (ETI) werden Studierende vorhandene Laborkapazitäten mit real existierenden Geräten zusätzlich auch von zu Hause nutzen können – außerhalb der regulären Lehrzeiten, zeitlich flexibel und mit hoher Verfügbarkeit. Hierdurch wird die Auslastung der Geräte verbessert und der Teilnehmerdurchsatz erhöht. Ein deutlicher Mehrwert hinsichtlich Flexibilität, Qualität und selbstbestimmter Lerngeschwindigkeit wird erzielt.

 „Studierende können intensiver und selbstbestimmt mit Laborgeräten interagieren und sind dabei nicht durch Präsenzzeiten im physisch vorhandenen Labor begrenzt“, erklärt Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Christian Bunse.  

Von Zuhause auf das Labor im Haus 4 zugreifen

Das Hybrid-Labor ETI erlaubt den Zugriff auf existierende Infrastruktur über das Internet. Daten des Labors werden über hochschulinterne Kommunikationsstrukturen an das Rechenzentrum geliefert und von diesem für den externen Zugriff bereitgestellt. Studierende arbeiten von zu Hause aus über ein digitales Interface im Labor, das sich in den Räumlichkeiten im Haus 4 befindet.

So werden autonome Fahrzeuge (Burger-Roboter) auf einer lokalen Aktionsfläche genutzt. Studierende führen damit ihre Ergebnisse auf realen Maschinen, in einer realen Umgebung aus. Das Verhalten des Laborgeräts wird über verschiedene Videoströme beobachtet und über ein Dashboard mit Telemetriedaten kontrolliert.

Ein Parcours für Roboter

Im virtuellen Labor werden Roboter in einem 4x4 Meter-Parcours verschiedene Herausforderungen des autonomen Fahrens bewältigen. Nicht automatisch behebbare Probleme (zum Beispiel das Umkippen eines Roboters) werden während der Arbeitszeiten von Projektmitarbeiter Torsten Wieck gelöst. Gegenwärtig richtet Torsten Wieck die Roboter ein und baut danach den autonomen Parcours auf, um die geplante Nutzbarkeit des Labors für 2022 zu garantieren.