So läuft die „Spring School“ des IRES

Internationales Intensivprogramm zu Erneuerbaren Energien meistert die Herausforderungen eines hybriden Veranstaltungsformates.

Die zweite Woche der nun nachgeholten 28. „Spring School“ des Institutes für Regenerative Energie Systeme (IRES) ist angebrochen. Als hybrides Veranstaltungsformat birgt das internationale Intensivprogramm zu Erneuerbaren Energien auch seine Herausforderungen. Von den rund 90 teilnehmenden Studierenden, die unter anderem aus Litauen, Polen, Finnland, Russland, Brasilien, Kolumbien, Marokko, Indien oder auch Ägypten stammen, sind 25 vor Ort und die übrigen zugeschaltet. „Während wir das Vormittagsprogramm absolvieren, schlafen die Brasilianer*innen zum Beispiel noch“, erklärt Romy Sommer, wissenschaftliche Mitarbeiterin des IRES, „wir haben sechs Stunden Zeitverschiebung. Unsere Nachmittage sind dann deren Vormittage“. Die Vorträge werden aufgenommen und können so per Video nachgeholt werden. Auch die Labore werden übertragen. „Die erste Veranstaltung in hybrider Form ist eine neue Herausforderung, aber die Spring School läuft sehr gut“, erklärt Johannes Gulden, Leiter des IRES. Alle IRES-Mitarbeitenden sind eingebunden. Die Spring School ist am 30. August 2021 gestartet.


Teilnehmende und Dozierende

Die allermeisten Teilnehmenden stammen aus technischen Studiengängen und finden über ihre Hochschulen und Universitäten, Partner der Hochschule Stralsund, den Weg „hierher“. Das Intensivprogramm knüpft an bereits erworbene Kenntnisse auf den Gebieten der elektrischen Energietechnik, Automatisierungstechnik, Thermodynamik, Elektrochemie und Informatik an und führt zu erweitertem Wissen und zu Fertigkeiten, die die künftige Gestaltung der Energiewirtschaft betreffen. „Viele Professor*innen unserer Partner-Hochschulen sind auch als Gastdozent*innen dabei“, so Romy Sommer, „so entsteht auch ein interessanter Austausch zwischen den Wissenschaftler*innen, die in ihre Gastvorträge auch Aspekte aus ihrer Forschung einfließen lassen“. Unter den Dozierenden sind beispielsweise Prof. Hugh Middleton von der University of Agder in Norwegen, der in einem Online-Angebot über Brennstoffzellentechnologie referiert, oder auch Prof. Wojciech Zenczak von der Westpomeranian University of Technology in Szczecin, der Vorträge zu alternativen Kraftstoffen und Antrieben in der Schifffahrt beisteuert. Prof. Dobrovolski ist erstmalig als Gastdozierender online zugeschaltet. In Russland zählt er zu den Wasserstoffexpert*innen schlechthin und trifft bei der Spring School auf hiesige Experten – Prof. Johannes Gulden, Prof. Thomas Luschtinetz und Prof. Jochen Lehmann.

Sie referieren schon seit Jahren vor internationalen Studierenden – so auch zum Beispiel 2013 vor Stéfano Frizzo Stefenon, der in diesem Jahr quasi die Seiten gewechselt hat. Der Doktorand ist selbst als Gastdozierender aus Kanada zugeschaltet.


Der Input

Die Themen der Spring School sind breit gefächert und reichen von den Basics der Erneuerbaren Energien bis hin zu aktuellen Forschungsständen. So geht es um Energiespeichersysteme, alternative Kraftstoffe, Energieeffizienz in Gebäuden, Grundlagen der Simulation von Energiesystemen, aber auch um den Stand der Forschung in der Wasserstofftechnologie oder um die technische Umrüstung und Elektrifizierung von Schiffen hin zu mehr Umweltverträglichkeit.

Für die Studierenden beinhaltet das zweiwöchige Seminar auch Prüfungsleistungen, die sie sich für ihr Studium anrechnen lassen können. In Referaten stellen sie ihre Hochschulen vor und den Stand der Entwicklung der Erneuerbaren Energien in ihren Herkunftsländern. Darüber findet ein Austausch über die unterschiedlichen geografischen Voraussetzungen, Möglichkeiten und kulturellen Erfahrungen der Transformation der Energiewirtschaft in den jeweiligen Ländern und Erreichung der Klimaziele statt. Praktisch arbeiten die Teilnehmer*innen in Laboren in gemischten Teams und stellen ihre Laborversuche am Ende der Spring School in einem Kolloquium gemeinsam vor.  So bestimmen sie beispielsweise die elektrochemischen und elektrotechnischen Eigenschaften eines Elektrolyseurs zur Erzeugung von Wasserstoff u.a. Am Ende steht eine Prüfung, die alle Teilnehmer*innen in diesem Jahr online ablegen.


Rahmenprogramm und die Übergabe

„Dadurch, dass wir mit der Spring School im Herbst gelandet sind, können wir die International Welcome Week mitnutzen“, so Romy Sommer, beispielsweise den German Evening und die Stadtrallye. Die sonstige Exkursion der Spring School zur Messe nach Hannover fällt jetzt im Herbst natürlich aus. Stattdessen werden die Studierenden auf einer Exkursion nach Rügen u.a. das Klärschlammverwertungswerk in Bergen, die Windkraftanlage und Solaranlage in Kluis sowie die Biogasanlage in Rothenkirchen besichtigen.

Die Rektorin hatte die 28. Spring School am Montag, 30. August 2021, eröffnet. Prof. Johannes Gulden und Prof. Thomas Luschtinetz werden sie am Freitag, 10. September 2021, mit der Übergabe der Zertifikate an die Studierenden beenden. Die Spring School gibt es bereits seit 1992 an der Hochschule Stralsund, sie wird jährlich veranstaltet.