Mittelstand-Digital Zentrum führt Büro im MakerPort Stralsund

Ehemaliges Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum firmiert unter neuem Namen, mit geschärfter Ausrichtung und mit 1,45 Millionen Euro Förderung

Prof. Dr. Klotz in seinem Büro

„Ich bin stolz, dass wir auf fünf erfolgreiche Jahre unseres Projektes zurückblicken können!“ – Mit diesen Worten ging Prof. Dr. Michael Klotz, seines Zeichens Leiter des Stralsunder Projektteams des bisherigen Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Rostock, in „seine“ Rede zur Eröffnung des Büros. Künftig – mit der neuen Förderperiode – trägt das Kompetenzzentrum den Namen Mittelstand-Digital Zentrum Rostock.

Nach ein paar soliden Fakten und preisenden Aspekten schloss er die Rede – irritiert ins klatschende Publikum aus Wirtschafts- und Wissenschaftsvertreter*innen der Region blickend. „Dafür gibt es Applaus?“ Wer Prof. Klotz kennt, hätte es eigentlich vermuten können: Eine derart formale Rede ist nicht die seine und stammt auch nicht aus der Feder seiner Mitarbeiter*innen aus dem Kompetenzzentrum – sondern vom Chatbot Chat GPT, dem vielbeschworenen textbasierten Dialogsystem, mit dem ganze Abschlussarbeiten entstehen könnten. Das Team nutzte die Eröffnung, um den Besucher*innen eindrucksvoll zu verdeutlichen, wie weit die Digitalisierung den Alltag durchdringt und wie groß dadurch die Herausforderungen sein könnten. Im Büro in der Wasserstraße 68 können die zehn Team-Mitglieder direkt von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) konsultiert werden, um in mit der fortschreitenden Digitalisierung zu halten und ihr Unternehmen digital zu transformieren. Künftig sollen dort auch Schulungen, Workshops für die Identifizierung digitaler Lösungen und Seminare angeboten werden.

Für das Kompetenzzentrum beginnt zudem auch eine neue Projekt-Phase. Mit 1,45 Millionen Euro allein für das Hochschulteam starten sie in die nächsten drei Jahre. Der Förderzeitraum erstreckt sich vom März 2023 bis zum Februar 2026.

Ein Rückblick zur Förderung: Von Oktober 2017 bis September 2020 war das Projekt mit 900 000 Euro gefördert worden – allein für die Hochschule Stralsund. 148 Unternehmensgespräche und Messen, 81 Schulungen, Vorträge und Demos, neun Stellstarter- und Umsetzungsprojekte und damit insgesamt 1694 Teilnehmer*innen stehen in der Bilanz. In der anschließenden Förderperiode bis Februar 2022 standen 720 000 Euro zur Verfügung. 113 Unternehmensgespräche und Messen, 41 Schulungen, Vorträge und Demos, 35 Stellstarter- und Umsetzungsprojekte konnten bei 1640 Teilnehmer*innen ausgewiesen werden. Im März 2023 beginnt nun eine neue Zeitrechnung und zudem hat das Büro im MakerPort geöffnet. 

Das Stralsunder Team habe erheblich zur Sensibilisierung und Wahrnehmung von Digitalisierungsthemen in der Wirtschaft beigetragen, lobte Prof. Dr.-Ing. Jens Ladisch, Prorektor für Forschung und Entwicklung an der Hochschule Stralsund, bei der Eröffnung, „das Bundesministerium für Wirtschaft hat entschieden, diesen Weg mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Rostock weiterzugehen. Schwerpunkte sollen nun Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Energie beziehungsweise Energiewandel sein“. Auf diesem Weg die Region und die regionale Gründerszene gezielt unterstützen zu können, sei ganz im Sinne der Hochschule. Und in deren Namen dankte er Prof. Klotz für sein „total überproportionales und überdurchschnittliches Engagement bei der Einwerbung, Betreuung und Fortsetzung des Projektes“.

Maria Freyer und Alexander Misch aus dem Stralsunder Team stellten im Verlauf der Eröffnung bisherige Projekte vor – wie beispielsweise den Schweriner Hof, der auch unternehmerisch in der Digitalisierung als Leuchtturm fungieren will, das Stralsund Museum, das konzeptionell begleitend bei der Erstellung eines 360 Grad-Rundgang unterstützt werden konnte, der auch bei der Eröffnung gezeigt wurde. Zudem gab es Demonstratoren für Chat GPT und die Umsetzung einer AudioApp zum Projekt der Evangelischen Kirchgemeinde St. Marien Stralsund „Stralsunder Frieden von 1370“.