Die Erwartung, dass ArtIFARM substantielle Beiträge zur weiteren Optimierung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz leisten wird, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung überzeugt, ArtIFARM aus 130 Bewerbern in den engeren Kreis der Konzeptförderung einzuladen. Das Projekt hat damit die Chance im weiteren Verfahren die bereits heute auf hohem Niveau wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe in M-V bei ihren jeweils betriebsindividuell gestalteten Innovationsprozessen wirksam zu unterstützen. Fachlich gebotene, gesellschaftlich gewünschte und rechtlich geforderte Vorgaben sind damit auch künftig zuverlässig zu erfüllen.
ArtIFARM wurde gerade zur Förderung der Konzeptphase ausgewählt und gehört zu den Gewinnern im Programm WIR! – Wandel durch Innovation in der Region.
„Ich freue mich sehr über die Förderung von ArtIFARM, denn das gibt uns und der Region die Möglichkeit, mit einer Kernkompetenz aus Mecklenburg-Vorpommern – nämlich die Landwirtschaft – zum technologischen Vorreiter zu werden. Damit können unsere Innovationen und Strategien zukünftig als Blaupause für andere Regionen dienen.“
Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse (Hochschule Stralsund), Sprecher des Bündnisses ArtIFARM
Das Projekt wird von einem Bündnis aus über 30 regionalen und überregionalen Partnern, den Hochschulen Stralsund und Hochschule Neubrandenburg sowie der Universität Greifswald konzipiert, geplant und umgesetzt. Mit gezielt initiierten Innovationsprozessen und unterschiedlichsten miteinander verknüpften Teilprojekten versteht sich das Projekt als Treiber der Weiterentwicklung einer modernen und zukunftsweisenden Landwirtschaft in der Fläche.
„Ein wichtiges Merkmal des Bündnisses ArtIFARM ist sicherlich die intensive Einbeziehung der regionalen Agrarbetriebe und Agrartechnikbetriebe, aber auch die Einbindung von Global Playern der Branche, um innovative Lösungen mit allen Akteuren der Landwirtschaftsbranche gemeinsam zu entwickeln“.
Prof. Dr. Tobias Hillmann (Hochschule Neubrandenburg)
Hierfür nehmen die Beteiligten die Feld- und Aussaatarbeiten in den Blick: Durch ein intelligentes Feld-Aussaatmanagement mittels Aufnahme und Verarbeitung von Daten soll die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion von der Aussaat bis zur Ernte gesteigert werden.
Es soll ein virtueller Maschinenpark entstehen, der als digitaler Pool in der Region für Landwirtschaftsmaschinen bereitsteht. Damit haben die Landwirte Zugriff auf Maschinen und Geräte, die nicht in jedem Betrieb dauerhaft zur Verfügung stehen können. Eine KI rechnet dabei im Voraus aus, wann welche Maschinen wo eingesetzt werden können und ob sich hierfür die im Projekt zu entwickelnden autonomen Systeme eignen.
Zusätzlich sollen intelligente Beschaffungs- und Vertriebsgemeinschaften entstehen, Ihnen soll es in ihrem computergestützten, gemeinsamen Handeln möglich sein, sich am internationalen Markt Vorteile zu verschaffen.
„Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft sind hochrelevante Themen, um gerade in unserer Region Wertschöpfungsketten aufzubauen. Ich freue mich auch über das Vernetzungspotenzial mit unserem Bioökonomie-Bündnis Plant!"
Dr. Stefan Seiberling (Universität Greifswald)
Damit liefert ArtIFARM nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion von Herbiziden, Pestiziden und Dünger, sondern verbessert zusätzlich die ökologische CO2-Bilanz der landwirtschaftlichen Betriebe. Das Projekt nimmt sich dem Innovationsfeld „Intelligente Landwirtschaft“ konsequent an und verbindet dabei sowohl Know-how aus der Agrarwirtschaft mit den ingenieurwissenschaftlichen Bereichen, wie Robotik, Automatisierungstechnik, autonome Navigation und autonome Fortbewegung, als auch Klimaforschung und Wetterprognosesystemen sowie Kenntnissen aus der Finanzwelt.
Gefördert wird die Konzeptphase von ArtIFARM aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms WIR! – Wandel durch Innovation in der Region aus der Programmfamilie „Innovation & Strukturwandel“. Das Bündnis setzte sich damit in einem Bewerberfeld von 130 Anträgen aus ganz Deutschland durch.